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Sommerhausen: Haushaltsplan mit Fokus Innenentwicklung: Sommerhausen baut ein Leerstandskataster auf

Sommerhausen

Haushaltsplan mit Fokus Innenentwicklung: Sommerhausen baut ein Leerstandskataster auf

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    Eine Rampe seitlich an der Apotheke entlang soll sie barrierefrei machen.
    Eine Rampe seitlich an der Apotheke entlang soll sie barrierefrei machen. Foto: Antje Roscoe

    Der gemeindliche Haushaltsplan 2023 und die städtebauliche Strategie "Innen- vor Außenentwicklung" sind per Beschluss als Richtschnur gesetzt. Um den Gebäudebestand im Altort zu halten und zu entwickeln, investiert die Gemeinde weiter in Beratung. Das sind Ergebnisse der jüngsten Gemeinderatssitzung in Sommerhausen.

    Sanierungsberatungen zum Beispiel sind für Bauherrinnen und -herren kostenlos,  für die Marktgemeinde nicht ganz. Sie beschränkt sich mit ihrer Ausgabenplanung zwar gerade auf das Notwendige, weil im kommenden Jahr das Schulhaus in einen neuen Kindergarten umgewandelt werden soll.

    Eine Förderung federt die Beratungskosten ab

    20.000 Euro für Sanierungsberatungen sind dennoch jährlich ein fester Haushaltsposten, damit private Bauvorhaben schon im Vorfeld gute Lösungen aufgezeigt bekommen, die dem Denkmalensemble Altort gerecht werden. Der Koordinationsaufwand in der Verwaltung lohnt sich für die städtebauliche Entwicklung, nicht zuletzt weil die Beratungskosten durch eine 80-prozentige Förderung finanziell abgefedert werden.

    Nachdem sich Sommerhausen weiter der Innenentwicklung verpflichtet, winkt die großzügige Förderung auch für resultierende Projekte. Zum Tragen kommt sie beispielsweise bei dem neuen Fußweg zur Mainlände. Bei 250.000 Euro Kostenansatz für 2023, wird Sommerhausen tatsächlich nur 50.000 Euro selbst ausgeben müssen. Neubaugebiete stehen mit "Innen" vor "Außen" trotz flächendeckend fehlendem Wohnraum freilich erstmal nicht zur Debatte.

    Geld für die Jugend wird erst später frei

    Um die Innenentwicklung erfolgreich zu machen, muss ein Leerstandskataster angelegt und die Beratung der Eigentümer angebahnt werden. "Ich weiß, dass es immer noch Wohnungen gibt, die definitiv leer sind", sagt Bürgermeister Wilfried Saak. Erste Daten seien erhoben, um unbebaute Grundstücke sowie nicht bewohnte Gebäude zu erfassen und mit den Eigentümern ins Gespräch zu kommen. Die vorhandenen Ressourcen und der voraussichtliche Flächenbedarf könnten mit diesen Daten beziffert und gezielt Entwicklungen angebahnt werden.

    Spontan in den Haushalt aufgenommen wurde noch ein Posten von 18.000 Euro. Um die derzeit geschlossene Apotheke kurzfristig betriebsbereit zu bekommen, seien etliche Auflagen zu erfüllen und Erneuerungen nötig, die in Summe die fest definierte Übergangzeit von fünf Jahren, bis es einen Neubau gibt, unwirtschaftlich machen würden. Aus dem Gesamtpaket an Maßnahmen, die die Eigentümerin und die Betreiberin investieren müssen, hat Saak den barrierefreien Zugang mittels Rampe von der Hauptstraße her zugesagt. Es sei ein geschätzter Betrag, der aber notwendig sei, "um dieses Stück Nahversorgung, das wir dringend brauchen, zurück zu bekommen."

    In der Hauhalts-Vorberatung war noch moniert worden, dass "wieder nichts für die Jugend" dabei ist. Dem ist weiterhin so. Sobald das Archiv geordnet ist, werde Geld für die Jugendpflege frei, so Saak. In die Investitionsplanung bis 2026 sei das jetzt "wenigstens mal eingepreist". Streng auf die Notwendigkeit von Ausgaben zu achten, mahnt gleichzeitig Kämmerer Stefan Schmidt, vor allem bei den freiwilligen Leistungen wie Kulturförderung, Gemeindesozialarbeit etc., nachdem nächstes Jahr voraussichtlich 1,9 Millionen Euro an Darlehen für den Kindergartenbau benötigt werden.

    Kämmerer: Anstieg des Schuldenstands sei gut verkraftbar

    Die 1920 Sommerhäuser sind als Kommune mit 760.000 Euro in das Haushaltsjahr gestartet. An Rücklagen sollten noch knapp 110.000 Euro vorhanden sein, die nicht angetastet werden. Die Endabrechnung steht noch an. Fast 155.000 Euro werden an Krediten gebraucht werden, um die geplanten Investitionen 2023 finanzieren zu können. Das sei gut verkraftbar, wertet der Kämmerer, obgleich der Schuldenstand damit bis Jahresende auf 860.000 Euro steigen wird. Das Gesamtvolumen des Haushaltsplanes liegt diesmal etwas über 6,1 Millionen Euro, wobei der Vermögenshaushalt einen Anteil von knapp 1,5 Millionen Euro hat.

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