Jedes Jahr am Pfingstmontag feiert die evangelische Gemeinde aus Veitshöchheim und die katholischen Gemeinden aus Güntersleben und Thüngersheim gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst auf der Steinhöhe, einer Anhöhe zwischen Güntersleben, Thüngersheim und Retzstadt, die mit 382 m eine der höchsten Erhebungen im nördlichen Landkreis Würzburg ist. Trotz des wechselhaften Wetters machten sich viele Gemeindemitglieder auf, um an Pfingsten ein Zeichen für die gute Zusammenarbeit zwischen den evangelischen und den katholischen Christen zu setzen.
Der Pfarrgemeinderat Güntersleben-Thüngersheim hatte schon früh die Bänke und Stühle am Gottesdienstplatz aufgestellt und die Mesnerinnen den Altarstein mit Blumen und Kerzen geschmückt. Die Gottesdienstbesucher kamen zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Elektro-Bike oder mit dem Auto auf die Steinhöhe. Der Gottesdienst wurde zelebriert von Pfarrer Steigerwald und Gemeindereferent Ulrich Nottka auf katholischer Seite, und Pfarrer Johannes Riedel aus Veitshöchheim, auf evangelischer Seite. Der Musikverein Güntersleben begleitete den Gottesdienst musikalisch mit starker Besetzung.
Zu Beginn des Gottesdienstes stellten Pfarrer Steigerwald und Pfarrer Riedel fest, dass das Pfingstfest nicht so populär ist wie die bekannteren kirchlichen Feste Weihnachten und Ostern. Der Heilige Geist ist etwas geheimnisvoll und die Traditionen zu Pfingsten nicht so reich, so gibt es zum Beispiel keine Schokoladen-Tauben oder Schokoladen-Feuerzungen. Trotzdem ist der Heilige Geist wichtig für die Kirchen. Die kindgerechte Lesung erzählte vom Pfingstereignis in Jerusalem, bei dem die ansteckende Begeisterung der Jüngerinnen und Jünger auf die Menschen übersprang und die junge Kirche rasch anwuchs.
Im anschließenden Anspiel schlüpften die beiden Pfarrer mit einem Augenzwinkern in die Rolle des Heiligen Geistes und die des Teufels. Die Gottesdienstbesucher erfuhren, dass nicht nur der Teufel im Detail liegt, sondern auch der Heilige Geist. Viele anschauliche Beispiele in dem Dialog zeigten auf, dass der Heilige Geist auch in unserer Zeit in Kirche und Welt gebraucht wird. Abschließend gab der Heilige Geist die hoffnungsvolle Zusage, das er letztlich doch die Oberhand über das Böse in der Welt behalten werde.
Die Kollekte des Gottesdienstes geht an ein Aktionsbündnis aus "Brot für die Welt", der Caritas und vielen anderen Hilfsorganisationen, die sich vorbereiten für die beginnende, durch den Ukrainekrieg verursachte, Hungerkatastrophe in Afrika. Fürbitten, Vater unser und Segen schlossen den Gottesdienst ab. Nach einem konzertanten Stück der Musikkappelle und anregenden Gesprächen zwischen den Seelsorgern und den Gemeindemitgliedern gingen alle Teilnehmer bei Sonnenschein zurück ins Tal.
Von: Ulrich Nottka (Gemeindereferent, Pfarreiengemeinschaft Güntersleben-Thüngersheim)

