Kevin Hess reißt sich das T-Shirt vom Leib, greift nach der erstbesten Wasserflasche und kippt sich die willkommene Erfrischung über seinen Oberkörper. „Genau das richtige nach so einem Einsatz“, sagt er und kommt langsam wieder zu sich. Hess ist Atemschutzträger bei der Tückelhäuser Feuerwehr. Am Mittwoch, bei senkender Hitze, musste er zusammen mit einem Kollegen aus Ochsenfurt in voller Monteur durch die niedrigen Zwischendecken in der Abfüllhalle der Firma Kneipp in Hohestadt kriechen. Hier hatten Dachdecker bei Schweißarbeiten auf dem Flachdach ein Feuer entzündet.
„Ich bin völlig k. o.“, schnauft Kevin Hess, als er nach seinem Einsatz wieder frische Luft atmen kann. Schnell eilen seine Kameraden herbei und helfen ihm und seinem Ochsenfurter Kollegen aus der dicken Montur. Dazu gehört eine Überhose, eine Feuerschutzhaube, das T-Shirt unter der Jacke, die mit Barrieren ausgestattet ist, so dass sie auch Stichflammen aushält. Das bedeutet auch, dass die Körperwärme nicht durch die Kleidung abgegeben wird. Zwanzig Minuten waren die beiden Feuerwehrleute im Einsatz. „Länger hält man dies nicht aus“, sagen sie und wollen sich an ihrem Urlaubstag im Schwimmbad abkühlen.
-> Franken, Seite 9