Mit 130 Teilnehmern war die erstmals organisierte offene Obmännerversammlung des Bauernverbandes Würzburg die am besten besuchte seit Jahren. Diesmal konnten auch interessierte Mitglieder des Bauernverbandes die Veranstaltung besuchen, heißt es in einer BBV-Pressemitteilung. Mit den Vorträgen „Kontrolle am Betrieb – wie verhalte ich mich richtig?“ und „Agrarpolitik des Bauernverbandes – klug nach vorne gehen“ habe man die Themen der Landwirte getroffen, so BBV-Kreisobmann Michael Stolzenberger (BBV-Kreisobmann).
Gerade in letzter Zeit häuften sich unangemeldete Betriebskontrollen oder Besuche von selbst berufenen Tierbefreiern, die einem rechtschaffenen Betrieb so richtig zusetzen können, so BBV-Geschäftsführer Elmar Konrad. Welche Rechte dabei den Betriebsleiter schützen und wie eine Betriebskontrolle optimal verlaufen kann, erläuterte Jürgen Kraft, Fachanwalt für Agrarrecht und Rechtsanwalt vom Bauernverband Mittelfranken. In seinem von großer Praxiserfahrung zeugenden Vortrag gab er zahlreiche Empfehlungen und Hinweise. Dabei war ihm stets wichtig, dass betroffene Landwirte mitwirken und auch selbst Aufzeichnungen machen. Bei strittigen Fragen sollte das Prüfprotokoll vom Landwirt nicht unterschrieben werden.
Danach gab Stefan Köhler, BBV-Präsident Unterfranken, einen Überblick über die agrarpolitische Arbeit des Bauernverbandes und aktuelle Herausforderungen. Schmerzlich seien die ständig zunehmenden Anforderungen an Landwirte, die in der Praxis kaum umzusetzen seien, so Köhler. Diese würden die sorgfältig bedachten Kalkulationen der landwirtschaftlichen Betriebe in Frage stellen. Er wünscht sich vor politischen Entscheidungen mehr fachliche Beratungen.
Traditionell wird in der ersten Obmännerversammlung des Jahres der aktivste Obmann des Vorjahres geehrt. Diesmal fiel die Wahl auf Helmut Keidel aus Rimpar, der besonders bei der Blühschleppertour im August des vergangenen Jahres ein tolles Programm organisierte habe, so Kreisobmann Stolzenberger. Nachdem er aus gesundheitlichen Gründen verhindert war, nahm sein Sohn Michael Keidel den Jungbauernkalender als Preis entgegen.