(mm) Ein ungewöhnliches Bild bot sich denen, die die Ausbildungshalle der Bauinnung Würzburg im Normalzustand kennen. Wo sonst Lehrlinge ihr Handwerk lernen, stehen jetzt rund 150 Gäste zwischen Stehtischen. Eine Band spielt sanfte Musik und Kellner reichen Getränke und Häppchen. Auf einem kleinen Podest steht ein Rednerpult, stilecht aus roten Ziegelsteinen gemauert, davor sind mehrere Stuhlreihen aufgebaut.
Anlass ist eine Feierstunde zur Verabschiedung des ehemaligen Obermeisters der Bauinnung, Helmut Schätzlein. Der Seniorchef der Würzburger Pflasterbau hat das Ehrenamt die letzten 16 Jahre ausgeübt.
Die Lobrede hält sein Nachfolger, Ralf Stegmeier. Der 38-jährige Maurermeister hat über seinen Vorgänger nur Gutes zu sagen: „Er ist bodenständig, immer hilfsbereit und was er sagt, hat Hand und Fuß.“
Stegmeier lobt nicht nur den Charakter des Vorgängers, sondern auch seine Leistungen, wie etwa den Umbau der Ausbildungshalle: „Diese Halle, so wie sie sich heute zeigt, ist untrennbar mit deiner Obermeistertätigkeit verbunden. Sie ist ein Symbol dafür, dass dein 16-jähriges Wirken Früchte getragen hat."
Nach der Urkundenübergabe an seinen Vorgänger ehrt Stegmeier noch sechs weitere Vorstände, die ebenfalls dieses Jahr aus ihren Ämtern ausgeschieden sind: Josef Dorsch, Bernd Geißler, Heinz Kiesel, Norbert Wießmann, Peter Baumeister und Herrn Nikolaus Kuhn.
Auch die nachfolgenden Reden sind voller Lob für Schätzlein:
Landrat Eberhard Nuß nennt ihn einen „Arbeitgeber mit dem Herz am rechten Fleck“, dem „gutes Geld für gute Arbeit immer wichtig war.“
Für Hugo Neugebauer, dem Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken, hat Schätzlein das Ehrenamt immer mit besonderem Engagement betrieben.
Rudolf Pfister, Vizepräsident des Landesverbandes Bayerischer Bauinnungen, sieht in jeder Begegnung mit Schätzlein eine Bereicherung: „Im Idealfall finden sich kritischer Geist und Verbindlichkeit in einer Person. Du bist so ein Idealfall.“
Cristian Geyer, Vorsitzender der Landesfachgruppe Fliesen und Naturstein, freut sich für die Jahrelange gute Zusammenarbeit.
Schätzlein selbst bedankt sich in seiner Rede bei seinen Weggefährten und vor allem bei seiner Frau, der er jetzt etwas mehr Zeit widmen will: „Du hast mich die ganze Zeit unterstützt, das was wir verpasst haben, können wir jetzt ein wenig nachholen.“ Unter stehendem Applaus geht er anschließend zurück zu seinem Platz.
Das Schlusswort hat Geschäftsführer Manfred Dallner. Er bedankt sich auch noch einmal im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Schätzlein. Abschließend bittet er die Gäste an die festlich gedeckten Tische, die bisher hinter Trennwänden versteckt waren, die nun zur Seite geschoben wurden. Bei dem folgenden Drei-Gänge-Menü lassen die Anwesenden die Feierstunde in aller Ruhe ausklingen.