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HÖCHBERG: Höchberg will einen Waldkindergarten verwirklichen

HÖCHBERG

Höchberg will einen Waldkindergarten verwirklichen

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    Höchberg will einen Waldkindergarten verwirklichen
    Höchberg will einen Waldkindergarten verwirklichen

    Die Leiterinnen des Kinderhauses St. Matthäus, Gisela Ursprung und Manuela Graf, freuen sich. Denn kürzlich bewilligte der Gemeinderat ihre Pläne, eine ganzjährige Waldgruppe einzurichten. Sollte das Jugendamt nun ebenfalls grünes Licht geben, würden sie bald einen Waldkindergarten im Landkreis Würzburg leiten. Gleichzeitig käme die Gemeinde damit ihrer gesetzlichen Verpflichtung nach, allen Höchberger Kindern über drei Jahren einen Kindergartenplatz zur Verfügung zu stellen.

    „Das bereits bestehende Konzept unserer Waldtage kommt bei Kindern wie Eltern sehr gut an. Die Warteliste ist lang“, berichtet Kindergartenleiterin Gisela Ursprung stolz. „Deshalb haben wir das Konzept weiterentwickelt und wollen ab September eine ganzjährige Waldgruppe anbieten.“

    Warteliste

    Konkreter Anlass, die neue Waldgruppe einzurichten, war ein Koordinierungsgespräch der Höchberger Kindergärten im vergangenen März. Beim Abgleich der Wartelisten fand man heraus, dass noch immer 18 Kinder aus der Gemeinde auf einen Kindergartenplatz warten, weil mehrere Plätze bereits von Kindern aus benachbarten Kommunen belegt werden. Da die wartenden Kinder aber im kommenden Herbst drei Jahre alt werden, haben sie den gesetzlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz. So wurde schließlich die Idee aufgegriffen, die Waldtage im Kinderhaus St. Matthäus auszuweiten und weitere 20 Plätze in einem Waldkindergarten anzubieten. Der Gemeinderat stimmte diesen Plänen bereits zu, jedoch zunächst nur mit einer zeitlichen Befristung von einem Jahr. Was allerdings bislang fehlt, ist eine Betriebserlaubnis vom Kreisjugendamt.

    Gelebte Pädagogik

    Doch Kindergartenleiterin Ursprung ist überzeugt, dass ihr Waldkindergarten genehmigt wird. „Die neue Waldgruppe entsteht aus praktischer Erfahrung. Das ist gelebte Pädagogik, die jetzt nur noch zeitlich ausgedehnt werden soll“, sagt sie. Seit Jahren finden bereits regelmäßig Waldtage und -wochen im Kinderhaus St. Matthäus statt, an denen die Kinder den ganzen Tag in der Natur verbringen. Ein bunt bemalter Bauwagen auf der Scheckertswiese dient zum Schutz vor schlechter Witterung und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, benötigte Utensilien wie Stifte, Bilderbücher, Nachschlagewerke oder einen Erste-Hilfe-Koffer unterzubringen. Auch die sanitären Anlagen befinden sich dort. Für den geplanten Waldkindergarten soll direkt daneben ein zweiter Bauwagen aufgestellt werden, der Kinder und Betreuerinnen das ganze Jahr über beherbergen soll. Wird das Wetter einmal zu extrem, können sie in einen Raum über der Matthäus-Kirche ausweichen.

    „Uns ist wichtig, dass sich die Kinder im Jahreskreislauf entwickeln“, erläutert Ursprung die pädagogische Konzeption. „Im Sommer können sie rennen, klettern oder im Matsch spielen. Im Winter zum Beispiel einen Schneemann bauen. So entwickeln sie ein gesundes Selbstgefühl und eine lebendige Beziehung zur Natur. Beides ist in unserer Gesellschaft zunehmend seltener geworden“, findet die Kindergärtnerin. Das Konzept orientiert sich stark an den Überlegungen der Reformpädagogin Maria Montessori mit dem Leitspruch „Hilf mir, es selbst zu tun.“, jedoch nicht ausschließlich. Ursprung betont: „Die Montessori-Pädagogik passt gut zu unserem Ansatz. Wir ergänzen sie durch gesunde Ernährung und Religionserziehung. Unsere Kinder sollen lernen, die Schöpfung zu bewahren.“

    Ursula Bördlein vom Jugendamt des Landratsamtes hat sich bereits vor Ort von der Konzeption des geplanten Waldkindergartens überzeugt. „Es ist ein etabliertes Konzept, das schon in anderen Gemeinden erfolgreich durchgeführt wurde“, sagt sie.

    Anmeldefrist für den geplanten Waldkindergarten im Kinderhaus St. Matthäus läuft noch bis Ende Juni.

    Informationsabend am Dienstag, 19. Juni, um 20 Uhr Evangelischen Kinderhaus St. Matthäus, Höchberg, Am Trieb 11. Um Voranmeldung wird gebeten: Tel. (09 31) 45 24 83 80.

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