Während die 330 jungen Schülerinnen und Schüler in den 15 Klassen der Ernst-Keil-Grundschule gespannt dem Unterricht des noch jungen Schuljahres folgen, schaut sich die bayerische Kultusstaatssekretärin Anna Stolz in den Gängen um. Bürgermeister Alexander Knahn, Gemeindearchitekt Markus Linsenmeyer und Rektorin Eva Kiefer erläutern die pädagogischen Ideen hinter den neuen Räumlichkeiten. "Zwischen zwei Klassenzimmern ist jeweils ein großer Flur, den wir heute als Raum für Kleingruppen oder Spiele nutzen. Der Architekt hatte damals also schon einen richtigen Weitblick", sagt Knahn, der einst selbst dort Schüler war.
Der Trakt entstand in den 1960er Jahren. Die Räume hätten, so der 48-Jährige weiter, durch moderne Deckenelemente und Teppichböden eine sehr gute Akustik. "Das ist auch unseren neuen Lehrkräften gleich aufgefallen", berichtet Rektorin Kiefer. "Wir versuchen, zwei gleiche Jahrgänge auf einem Stockwerk unterzubringen, damit sie eng und gut zusammenarbeiten können." Schule solle ein Lebens- und Wohlfühlraum sein, indem man täglich gerne viel Zeit verbringe, findet auch Freie-Wähler-Politikerin Stolz.
Weiter geht’s über ein Treppenhaus in den zu diesem Schuljahr neu eröffneten Anbau mit acht Klassenzimmern auf zwei Etagen. "Hier sind immer vier Klassen zu einem Cluster zusammengefasst", erklärt Knahn. Vieles ist aus Glas. Entlang des Gangs entsteht gerade ein offener, gemeinschaftlicher Arbeits- und Aufenthaltsraum. "Wir sind in enger Abstimmung, mit welchen Möbeln wir das gestalten", sagt Kiefer, die sich positiv zur Ausstattung ihrer Schule äußert. "Wir haben jetzt in jedem Klassenzimmer eine digitale Tafel, sind auch mit Dienstgeräten und Tablets gut aufgestellt." Zudem sei das Kollegium digitalaffin, auch wenn es an der Grundschule noch viel technikfreie Zeit gebe.
Breite Stufen zum Sitzen
So im neuen Pausenhof auf dem Neubaudach. Von dort hat man einen tollen Blick über Höchberg. Breite Stufen laden zum Verweilen ein. "Es war uns wichtig, die Grundschule inmitten des Altorts zu vereinen", sagt Knahn. Allerdings gebe es noch Sanierungsbedarf – und "wenn wir für alle einen Platz in der Ganztagesschule bereitstellen müssten, würde es noch an Platz fehlen." Staatssekretärin Stolz verwies in puncto Ganztagesausbau auf ein neues Förderprogramm des Bundes, das in Bayern das Ministerium für Familie, Arbeit und Soziales koordiniert. Hinzu kann noch eine Kommunale Hochbauförderung kommen. Im Anschluss übergab Stolz der örtlichen Buchhandlung Schöningh einen Preis für die vorbildliche Zusammenarbeit mit der Ernst-Keil-Grundschule.
