Frag-würdig
Am diesem Wochenende geht es hoch hinaus: Der Alpenverein richtet in der Würzburger Kletterhalle in der Weißenburgstraße 55 die Deutschen Klettermeisterschaften aus. Organisator ist Ben Hoffmann, der auch die Klettergruppen in der Kletterhalle organisiert. Im Finale der B-Junioren am Sonntag ab 15.30 Uhr nimmt zum ersten Mal ein Würzburger Eigengewächs Teil: Jan Jörg ist zwölf Jahre alt und hatte sich bei den Stadtmeisterschaften schon den zweiten Platz erklettert.
Frage: Wie lange kletterst du schon?
Jan Jörg: Ich klettere seit ich neun Jahre alt bin.
Wie bist du zum Klettern gekommen?
Jörg: Mein Papa hat mal einen Kletterkurs in der Halle belegt. Irgendwann hat er mich gefragt, ob ich auch mitkommen will. Zu der Zeit hat Ben Hoffmann eine Klettergruppe für Junioren eröffnet, da habe ich dann die Grundlagen gelernt.
Was hat deine Mama gesagt, als Du erklärt hast, dass du auch klettern willst?
Jörg: Sie hat wohl damit gerechnet, dass ich auch klettern will, wenn mein Papa damit anfängt. Inzwischen klettert sie übrigens auch. Sie weiß also, wie das ist.
Was muss man können, um ein guter Kletterer zu sein?
Jörg: Es ist eine wichtige Voraussetzung, eher groß und schlank zu sein. Außerdem sollte man gute Körperspannung haben und gerne trainieren. In manchen Situationen gehört auch Mut dazu.
Hast du dich schon mal verletzt?
Jörg: Noch nie ernsthaft. Ab und zu sind die Finger halt mal offen oder man holt sich Schürfwunden.
Was ist eigentlich Leadklettern?
Jörg: Leadklettern ist Schwierigkeitsklettern. Da sind die Routen so gebaut, dass der Schwierigkeitsgrad von unten nach oben immer höher wird. Wer beim Leadklettern am weitesten nach oben kommt, hat gewonnen. Die Schwierigen Stellen, die manchmal erst nach 12 Metern kommen, üben wir beim Bouldern. Beim Bouldern klettert man ohne Seil in Bodennähe und kann komplizierte Griffe und Bewegungen üben.
Du hast bei den Stadtmeisterschaften den zweiten Platz erklettert. Rechnest du dir bei der Deutschen Meisterschaft gute Chancen aus?
Jörg: Von der Klettererfahrung her sieht es bei jedem Teilnehmer gleich gut aus, es kommt dann darauf an, wie die Routen aussehen. Mir liegen Routen mit kleinen Griffen, bei denen man viel Kraft braucht.
Leihst du dir deine Ausrüstung aus – oder hast du eine eigene?
Jörg: Mein Papa hat vor zwei Jahren einen eigenen Klettershop eröffnet, von dem bekomme ich meine Kletterschuhe, Gurt, Seil und Sicherungsgerät. Ab 200 Euro bekommt man da eigentlich was Anständiges.
Hast du Höhenangst?
Jörg: Nö. (lacht)
Überhaupt nicht?
Jörg: Also beim Felsklettern in 30 Meter Höhe hatte ich wenig Spaß, als mich plötzlich ein Windstoß mitgerissen hat. Manchmal denkt man sich in so einer Höhe schon: „Der Zug wäre mir in Bodennähe jetzt leichter gefallen.“ Richtig Angst habe ich nicht.