FRICKENHAUSEN (LIRE) Eine ganze Weile schon bemüht sich der Bürgerverein Frickenhausen, den letzten Bildstock auf Frickenhäuser Gemarkung an der Straße nach Segnitz wieder instand zu setzen. Jetzt ist das Werk vollendet und am vergangenen Sonntag segnete Pfarrer Joachim Ullrich das Kleinod im Beisein von Bürgermeister Ludwig Hofmann, Mitgliedern des Bürgervereines und einer Reihe von Frickenhäuser Bürgern.
Aus fränkischem Muschelkalk gemauert, wurde die Säule neu verputzt und mit einem hellen Farbanstrich versehen. In der vergitterten kleinen Grotte steht jetzt eine Madonnenfigur. Die dunkle Holzfigur ist eine Spende der Familie Haubner aus Frickenhausen.
Im Sockel ist ein Vers aus 1. Kor. 3,6 - 7 zu lesen: "Ich habe gepflanzt, Apollo hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben. So ist nicht der etwas, welcher pflanzt, noch der, welcher begießet, sondern Gott, welcher das Wachstum gibt". Dann der Zusatz: "Lob und preise ihn, o Wanderer und Wanderin. Johann Gottlieb Amorlein 1763". Genau diese Zeilen fand Peter Stephan in einem alten Roman von A. Artur Kuhnert "Die große Mutter vom Main". Wie beliebt dieser Bibelspruch bereits im 17. Jahrhundert war, entdeckte Altbürgermeister Heinrich Grieb. Auch auf einer Gedenktafel von einem Bildstock an der berühmten Weinlage "Stein", sie ist seit den Bombennächten zum Kriegsende im Keller des Bürgerspitals eingelagert, sind diese Worte vermerkt.
Pfarrer Joachim Ullrich erinnerte an diesem gesegneten Platz am Fuße der Weinberge und in der Nachbarschaft von Obstbäumen an die Grenzen des Menschen. Gerade angesichts der Naturkatastrophen, die uns derzeit alle erschüttern, würden die Menschen daran erinnert, dass bei allem Bemühen um eine gute Ernte Gott das Seine dazu tun müsse.
Ermöglicht wurde die Renovierung durch den Bürgerverein und Privatspenden, wie Vorsitzender Peter Bentlage verkündete, bevor er zu einem Glas Wein bei strahlendem Sonnenschein mitten in der Frickenhäuser Flur einlud.