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WÜRZBURG: Hypo renoviert, Leiser geht

WÜRZBURG

Hypo renoviert, Leiser geht

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    Das Schuhhaus Leiser muss aus dem Gebäude der HypoVereinsbank in der Eichhornstraße ausziehen, das komplett saniert wird. Die Mitarbeiter haben ihre Kündigungen erhalten.
    Das Schuhhaus Leiser muss aus dem Gebäude der HypoVereinsbank in der Eichhornstraße ausziehen, das komplett saniert wird. Die Mitarbeiter haben ihre Kündigungen erhalten. Foto: FOTO Thomas Obermeier

    Seit Wochen gibt es Gerüchte, dass die beiden Schuhhäuser ausziehen und aufgeben, kein Wunder, sind doch 30 teilweise langjährige Mitarbeiter betroffen. Viele sind schon vor das Arbeitsgericht gezogen und haben der Kündigung widersprochen. So etwas erzählt man Bekannten und schon macht es die Runde.

    Peter König, Vertreter der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, kennt die Situation genau. „Vor zwei Jahren wollten wir einen Betriebsrat gründen, das scheiterte an der Mehrheit der Belegschaft. Das rächt sich jetzt.“ Was König andeutet, könnte die Mitarbeiter viel Geld kosten. Laut ver.di darf nur ein Betriebsrat einen Sozialplan verhandeln. König: „Sollte Leiser Würzburg verlassen, gibt es keinen Sozialplan, also auch keinen Cent.“

    Gleichwohl bezweifelt der ver.di-Mann, dass es soweit kommt. Er vermutet, Leiser wolle in Würzburg an einem anderen Standort weitermachen. Durch die Klage vor dem Arbeitsgericht sicherten sich die Mitarbeiter eine eventuelle Weiterbeschäftigung, bei einem Umzug wäre die Kündigung rechtsunwirksam.

    Dass es für solche Überlegungen eine Grundlage gibt, dafür spricht ein Zusatz in den Kündigungsschreiben, wie eine Mitarbeiterin erzählt. „Sollte Leiser weitermachen, werden wir auch weiterbeschäftigt.“ Aus der Zentrale in Berlin hieß es am Donnerstag nur: „Keine Stellungnahme, das ist ein schwebendes Verfahren.“

    Ein Funke Hoffnung bleibt also. Nach MAIN-POST-Informationen hat die Unternehmensführung schon nach neuen Räumen gesucht, auch im Haus am Schmalzmarkt 12, in dem noch Hugendubel residiert. Die Bücherkette zieht im Herbst an den Kürschnerhof und übernimmt die Flächen des bisherigen Textilhauses Breuninger.

    Die HypoVereinsbank hat die Verträge mit allen Mietern gekündigt, bestätigt Pressesprecher Hartmut Pfeifer. „Das Haus muss komplett saniert werden, alle müssen raus, vorübergehend auch unsere Filiale.“ Ein großer Umbau stehe an, das Kreditinstitut will in der Top-Lage ein modernes Kundenzentrum bauen. Ob es dann noch Flächen für Mieter gibt, stehe noch nicht fest.

    Betroffen von der Kündigung ist auch das Bayerische Schokoladenhaus, das seit 1920 in der Eichhornstraße beheimatet ist. Geschäftsführer Peter Hülsemann sucht nach einem neuen Standort. Bis der gefunden ist, verweist er Kunden auf seinem zweiten Laden in der Schustergasse.

    Daten & Fakten

    Handelsgesellschaft Leiser Leiser hat seinen Stammsitz in Berlin und gehört zur Bahner-Gruppe. Bundesweit gibt es 80 Filialen und 1200 Mitarbeiter.

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