Die HypoVereinsbank (HVB) hat die Neustrukturierung abgeschlossen und das Geschäftsjahr 2015 mit einem guten Ergebnis abgeschlossen. Dazu hat die Region Bayern-Nord (Mainfranken, Mittelfranken, Oberfranken sowie Teile der Oberpfalz) mit ihren 56 Filialen wesentlich beigesteuert, und das trotz des Niedrigzinsumfelds und stetig steigender regulatorischer Anforderungen, wie HBV-Banker beim Jahrespressegespräch in Würzburg unterstrichen. „Besonders im Geschäft mit Privat- und Unternehmenskunden sind wir gewachsen“, sagt Raimund Walter, Leiter der Unternehmer Bank der HVB in der Niederlassung Mainfranken.
Die HBV hat im Rahmen einer Neustrukturierung ihr bundesweites Filialnetz halbiert. Von ehemals 25 Filialen im Bereich der IHK Würzburg-Schweinfurt sind zwölf geblieben, die sind modernisiert, haben ein einheitliches Erscheinungsbild und modernste Technik für eine „ganzheitliche Beratung“, wie Aiko-Luise Reinhard-Gempt betont, Leitung Private Banking Mainfranken.
Die wird angenommen. „Die Kunden kommen seltener, aber die Beratungsgespräche dauern länger“, erläutert Harry Bermüller, Direktor der Niederlassung Mainfranken Privatkunden. Der Umbau der Filialen trage dem Wunsch der Kunden nach Diskretion und Transparenz Rechnung. Die Technik ermöglicht es zudem, schnell auf ein Spezialistenteams in anderen Filialen zurückgreifen zu können.
Insgesamt hat die HVB Group das Geschäftsjahr 2015 mit einem guten Ergebnis abgeschlossen, heißt es in einer Presseinformation. Die operativen Erträge stiegen um 1,6 Prozent auf 4675 Millionen Euro. Das operative Ergebnis nach Kreditrisikovorsorge wurde um gut zehn Prozent auf 983 Millionen Euro gesteigert. Der um Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 112 Mio bereinigte Konzernüberschuss nach Steuern liegt bei 827 Millionen Euro. Dies entspricht einem Anstieg von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Kreditvolumen der HVB stieg 2015 um dreieinhalb Prozent auf 113,5 Milliarden Euro (Vorjahr 109,6 Mrd). Gleichzeitig erhöhten sich die Kundeneinlagen trotz niedriger Zinsen um sieben Prozent auf 107,7 Milliarden Euro (Vj: 100,7 Mrd). Die Region Bayern-Nord leistete laut Pressemitteilung mit einem Kreditvolumen von sechs Milliarden Euro und einem Einlagenvolumen von 15,9 Milliarden Euro einen „starken Beitrag“. Der Zuwachs beim Kreditvolumen wurde unter anderem von einer gestiegenen Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen gestützt. Das neu zugesagte Immobilienfinanzierungsvolumen der HVB in der Region Bayern-Nord stieg um 77 Prozent. Die historisch niedrigen Zinsen für Baudarlehn verleiten Kreditnehmer nicht selten zu großer Risikobereitsschaft. Das hätten die HBV-Berater immer im Blick, unterstreicht Harry Bermüller.
Ungeachtet einer Ausdünnung des Filialnetzes ist die HVB regional stark verwurzelt, lautet die Botschaft. Harry Bermüller macht das zum einen daran fest, dass die HVB Ausbildungsbetrieb ist und vom Azubi bis zum Leitenden Angestellten „extrem gute“ Perspektiven bietet. Zum anderen, so Bermüller, ist man anders als mancher neue Konkurrent seit vielen Jahren „mit der Region verwoben“, kennt also Steuerberater und Notare des jeweiligen Kunden und arbeitet gerne mit ihnen zusammen.
Im Unternehmenskundengeschäft wurden 2015 die Aktivitäten mit international agierenden Unternehmen ausgebaut. Dabei konnte die HVB insbesondere im Bereich Trade Finance zulegen und Marktanteile gewinnen, so Raimund Walter. Darüber hinaus ist im Unternehmenskundengeschäft trotz niedriger Zinsen und einer marktweit stagnierenden Kreditnachfrage das Kreditvolumen leicht über Markt gewachsen. „Hier kommt uns zugute, dass die HypoVereinsbank im Vergleich über eine exzellente Kapital- und Liquiditätsausstattung und ein robustes Geschäftsmodell verfügt“, sagt Raimund Walter.