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Ich bin begabt

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Ich bin begabt

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    Zum Weihnachtsfest im letzten Jahr bekam ich von meiner Tochter ein Bild geschenkt, das sie gemalt hatte. Es ist zauberhaft schön und ich habe es im Wohnzimmer aufgehängt. Jedes Mal wenn ich das Bild betrachte, denke ich an mein Kind und freue mich über ihr Talent. „Ich finde es wunderschön, was du gemalt hast“, habe ich zu ihr gesagt, und sie hat mir lachend geantwortet: „Ja, ich bin begabt“. Es ist selten, einen Menschen zu finden, der ehrlich von sich überzeugt ist und das auch zum Ausdruck bringt. Sind wir nicht alle zur Bescheidenheit und Zurückhaltung erzogen. „Eigenlob stinkt“, haben wir schon als Kinder gelernt, und so werden viele Begabungen unterdrückt und verkümmern.

    Dabei könnte das Leben von manchem Menschen schöner werden, wenn er seinen Neigungen und Talenten nachgeben würde. Nelson Mandela sagte 1994 in seiner Antrittsrede als Präsident von Südafrika: „Unsere größte Angst ist nicht, unzulänglich zu sein. Unsere größte Angst ist, grenzenlos mächtig zu sein. Unser Licht, nicht unsre Dunkelheit ängstigt uns am meisten. Wir fragen uns: Wer bin ich denn, dass ich so brillant sein soll? Aber wer bist du, es nicht zu sein? Du bist ein Kind Gottes. Es dient der Welt nicht, wenn du dich klein machst. Sich klein zu machen, nur damit sich andere um dich nicht unsicher fühlen, hat nichts Erleuchtetes. Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, der in uns ist, zu manifestieren. Er ist nicht nur in einigen von uns, er ist in jedem einzelnen. Und wenn wir unser Licht scheinen lassen, geben wir anderen unbewusst damit die Erlaubnis, es auch zu tun. Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind, befreit unsere Gegenwart automatisch die anderen.“

    Es sind großartige Worte von einem Mann, der 27 Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht hat. 20 Jahre davon in einer Zelle, die er in drei Schritten erfassen konnte und wenn er sich hinlegte, haben sein Kopf und seine Füße die Wand berührt. Trotzdem hat er sich die Vision der Freiheit für alle Menschen ob schwarz oder weiß bewahrt.

    Freiheit ist auch für uns ein Wort. In der Bibel hören wir immer wieder von Dämonen, die von Menschen Besitz ergriffen haben. Dämonen gibt es auch heute noch, und wir lassen uns gerne von ihnen steuern. Meist merken wir gar nicht, dass es ein böser Geist ist, der uns in seinen Fängen hat. Es ist die große Angst, nur ja nichts zu versäumen. Da läuft ein neuer Film an, ich muss ihn sehen, da hat ein neues Lokal aufgemacht, ich muss hin, die neue Mode muss ich auch unbedingt mitmachen, und der Urlaub muss immer exotischer werden. Die Liste könnte lang werden, mit all den wichtigen Dingen, die unser Leben bestimmen. Aber geben wir dadurch über die Herrlichkeit Gottes in uns Zeugnis? Wir lassen uns lenken und leiten und letztlich leben, und sind nicht bereit, unsere eigenen Fähigkeiten einzusetzen, damit wir uns und andere damit erfreuen. „Ja, ich bin begabt“, hat meine Ursula stolz erklärt. „Es dient der Welt nicht, wenn du dich klein machst“, hat Nelson Mandela gesagt. Was sagen Sie?

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