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WÜRZBURG: Im Kleingarten gelten feste Regeln

WÜRZBURG

Im Kleingarten gelten feste Regeln

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    384 Gärten werden von der Stadt verwaltet, weiß Jürgen Bauer, beim Gartenamt zuständig für die Belange der Kleingärtner. Um die Belange der übrigen 634 Kleingärten kümmert sich der Stadtverband Würzburg der Kleingärtner e.V. Für einen durchschnittlichen Kleingarten mit etwa 300 Quadratmetern werden pro Jahr etwa 120 Euro Pacht fällig. „Also eine durchaus erschwingliche Idylle“, ergänzt Müller.

    Schon heftiger zu Buche schlägt die Ablöse für den Garten, die der Gemüsebauer in spe an den Vorpächter berappen muss. „Da gibt es eine Bewertungskommission die nach klaren Vorgaben jede Pflanze, jedes Gebäude und alles andere, was sich auf dem Grundstück befindet, erfasst und bewertet“, erläutert Bauer. So könne sich die Ablösesumme zwischen 500 und 5000 Euro bewegen, im Würzburger Schnitt seien es aber 2000 bis 3000 Euro.

    Das sei so manchem heutzutage zu viel, trotzdem habe das Gartenamt derzeit acht Gärten im Angebot, aber 240 Bewerber auf der Warteliste, berichtet Bauer. Hinzu komme, dass ja auch nicht jeder in jede Anlage wolle, oftmals warte man, bis in der Nähe von Verwandten eine Parzelle frei werde. Etwa 40 Kleingärtner kündigen pro Jahr, meist aus Altersgründen. Die Nachrücker kommen aus allen Alters-, sozialen und ethnischen Gruppen, berichtet Bauer. Auch wichtig: Nur wer im Stadtgebiet wohnt, hat die Chance, einen Kleingarten zu pachten.

    Hat man erst mal einen Garten ergattert, gilt es feste Gebote zu beachten. „Ein Drittel der Fläche muss mit Gemüse oder Nutzpflanzen bepflanzt werden, die Gebäudefläche darf inklusive einem überdachten Freisitz 24 Quadratmeter nicht überschreiten, und Strom gibt es nur mittels Solaranlage auf dem Dach, deren Fläche nicht größer als ein Quadratmeter sein darf“, zählt Gartenamtschef Müller nur einige der umfangreichen Regeln auf, zu deren Einhaltung sich der Kleingärtner bei der Unterschrift des Pachtvertrages verpflichtet.

    50-jähriges Jubiläum

    „1958 haben wir unsere ersten beiden Kleingärten von der Stadt übernommen, heute sind es 14 Anlagen, die wir für die Stadt verwalten. Wir feiern also in diesem Jahr unser 50-jähriges Jubiläum“, sagt Hilmar Lipp, Vorsitzender des Stadtverbandes der Kleingärtner.

    „Die Parzellen, Häuschen und Pacht sind gleich wie in den städtische Anlagen“, erläutert Lipp. „Aber wir verlangen keine Pauschale, sondern messen den Wasserverbrauch mit Zählern“, meint er, „und da, wo wir in den vergangenen Jahren auf Zähler umgestellt haben, ist der Verbrauch schlagartig um 40 bis 50 Prozent zurückgegangen. Da trifft der alte Spruch wieder zu: Das beste Sparen ist, wenn es was kostet“, weiß Lipp.

    Außerdem müssen die Stadtverbands-Kleingärtner noch pro Monat und Garten 50 Cent für eine Instandhaltungsrücklage für die allgemeinen Anlagen in den Gärten berappen. Zudem seien die einzelnen Anlagen als Vereine organisiert, da würden nochmals 28 Euro im Jahr fällig, sagt der Vorsitzende, von denen gingen aber zwölf Euro ab für die zweimonatlich erscheinende Verbandszeitung Bayerischer Kleingärtner ab.

    Die Fluktuation in Stadtverband sei gering, sagt Lipp. „Bei 670 Anlagen hatten wir in diesem Jahr gerade mal 35 Kündigungen“, berichtet er. Eines trifft aber für beide zu, für die Kleingärtner des Gartenamtes und die des Stadtverbandes: „Gärteln kostet Zeit“, weiß Gartenamtsleiter Müller.

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