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TAUBERRETTERSHEIM: In Tauberrettersheim wächst der erste Energiewald des Landkreises heran

TAUBERRETTERSHEIM

In Tauberrettersheim wächst der erste Energiewald des Landkreises heran

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    An der Grenze zu Weikersheim, wächst der erste Energiewald im Landkreis Würzburg. Hermann Öchsner, Bürgermeister von Tauberrettersheim und der Geschäftsführer von „Wald 21“ Wolfram Kudlich zeigen stolz die vielen Vorteile auf.
    An der Grenze zu Weikersheim, wächst der erste Energiewald im Landkreis Würzburg. Hermann Öchsner, Bürgermeister von Tauberrettersheim und der Geschäftsführer von „Wald 21“ Wolfram Kudlich zeigen stolz die vielen Vorteile auf. Foto: Foto: MARKHARD BRUNECKER

    Zurzeit entsteht in Tauberrettersheim der erste Energiewald im Landkreis. Hoch über dem Taubertal, gegenüber der Weinlage „Königin“ und direkt an der Gemarkungsgrenze zu Weikersheim (Nahe Sternwarte), entsteht auf einer Fläche von rund sechs Hektar eine Energieholzplantage.

    Begonnen hat alles 2012, wie Bürgermeister Hermann Öchsner bei einem Ortstermin berichtet. Doch bis sein Plan umgesetzt werden konnte, waren einige Hürden zu nehmen, denn mit diesem Vorhaben betrat er beim Amt für Landwirtschaft im Landratsamt Würzburg Neuland. Bis zur Genehmigung mussten einige Gespräche am „Runden Tisch“ geführt werden. Gepflanzt wurde erst im Herbst 2013.

    Holz ist ein idealer Rohstoff und Energieträger für eine ökologische, ökonomische und damit nachhaltige Energieversorgung. Keine Herbizide, keine Düngemittel, wie Dienstleister Wolfram Kudlich betont, der bereits über 1500 Hektar bepflanzt hat. Die zentrale Herausforderung dabei ist, die steigende Nachfrage nach Holz zu bedienen, und gleichzeitig die natürlichen Wälder zu schützen.

    Diesen Spagat will Öchsner zusammen mit dem Uffenheimer Unternehmen „Wald 21“ schaffen, indem Energiewälder auf landwirtschaftlichen Flächen angebaut werden, die für landwirtschaftliche Erzeugnisse uninteressant sind. Kurzumtriebsplantagen, kurz KUP genannt, ermöglichen Landwirten von steigenden Energiepreisen zu profitieren und ein hohes Einkommen zu erzielen, das von Marktfruchtschwankungen unabhängig ist.

    Agrarholz ist nach Meinung des „Pappelbauern“, wie sich der Baumschulinhaber Kudlich selbst nennt, eine gute Möglichkeit, Flächen mit schwierigen Böden wirtschaftlich zu nutzen und das alles CO-2-neutral. Nur einmal pflanzen, aber alle drei bis vier Jahre ernten. Per Setzmaschine wurden sieben, speziell gezüchtete Pappelsorten gepflanzt.

    Nach dem Anwurzeln geht es schnell, meint Kudlich, die Bäume wachsen schnell auf fünf, sechs Meter und es kann alle paar Jahre, je nach Witterung, in den Wintermonaten geerntet werden. Die Vermarktung erfolgt regional. Dabei werden die Bäume knapp über den Erdboden per Erntemaschine abgeschnitten, gehäckselt und gleich per Lastwagen verladen. Die verbleibenden Stöcke wachsen wieder nach und sollen nach bisherigen Erfahrungen pro Jahr und Hektar bis zu 6000 Liter Heizöl ersetzen.

    Für Bürgermeister Hermann Öchsner ist klar, dass dadurch auch die Bodenqualität verbessert wird und – wie er bereits beobachten konnte – heimische Tiere wie Füchse, Rehe oder Hasen hätten zusätzlichen Rückzugsraum, nicht jedoch Wildschweine, wie er ergänzt.

    Auch der Panoramaweg Taubertal, der an der Anlage vorbeiführt, habe dadurch eine Wertsteigerung erhalten. Da die Vegetation voranschreitet, hofft Eigentümer Öchsner auf seine erste Ernte im nächsten Jahr.

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