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OCHSENFURT: Internist Axel Thalmann gibt seine Praxis auf

OCHSENFURT

Internist Axel Thalmann gibt seine Praxis auf

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    Seitenwechsel: Internist Axel Thalmann (Mitte) wechselt im April 2014 von seiner eigenen Praxis in der Ochsenfurter Innenstadt ins Medizinische Versorgungszentrum an der Main-Klinik. Mit im Bild: Klinik-Geschäftsführer Christian Schell (links) und der Vorstand des Landkreis-Kommunalunternehmens Alexander Schraml.
    Seitenwechsel: Internist Axel Thalmann (Mitte) wechselt im April 2014 von seiner eigenen Praxis in der Ochsenfurter Innenstadt ins Medizinische Versorgungszentrum an der Main-Klinik. Mit im Bild: Klinik-Geschäftsführer Christian Schell (links) und der Vorstand des Landkreis-Kommunalunternehmens Alexander Schraml. Foto: Foto: Gerhard Meissner

    Innere Medizin und Chirurgie sind Versorgungsschwerpunkte der landkreiseigenen Main-Klinik. Als kleines Haus im ländlichen Raum mit Grundversorgungscharakter und 130 Betten gehört die Klinik zu den Krankenhäusern mit gemeinhin schlechter Zukunftsperspektive. Das Kommunalunternehmen des Landkreises, dem die Main-Klinik angeschlossen ist, versucht den negativen Prognosen deshalb seit Jahren gegenzusteuern – mit Erfolg.

    Teile dieser Strategie sind die Ausdehnung des Leistungsspektrums durch die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Fachärzten und die engere Vernetzung von stationärer und ambulanter Behandlung. Darauf führt auch die Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums, kurz MVZ, im Herbst 2010 zurück. Seinen Facharztsitz, den der niedergelassene Chirurg Rainer Kuttner ins MVZ eingebracht hat, und die erfolgreiche Bewerbung um einen vakanten internistischen Facharztsitz bildeten die rechtliche Grundlage für diese neue „Praxis am Greinberg“. Neben dem Chirurgen sind bislang vier Internisten mit unterschiedlicher Spezialisierung im MVZ tätig – neben ihrer Aufgabe in der Klinik.

    Axel Thalmann kommt als weiterer Arzt hinzu, will sich aber ausschließlich um die ambulante Versorgung kümmern. Als „Allrounder“ mit dem Schwerpunkt bei Magen- und Darmerkrankungen sieht er seine Aufgabe auch als Mittler zwischen den Patienten und seinen auf Rheumatologie, Kardiologie und Lungenheilkunde spezialisierten Kollegen. Als „ausgesprochen positiv“ beschreibt Thalmann die aus dieser Vernetzung erwachsenden Erwartungen.

    Diese Zuversicht teilt Thalmann bei weitem nicht mit allen seinen niedergelassenen Kollegen. Vor der Gründung des MVZ war deren Skepsis groß, die von der öffentlichen Hand getragene Klinik könnte den freiberuflichen Praxen die wirtschaftliche Grundlage entziehen. Auch Axel Thalmann zählte zu den Kritikern. Seit Monaten war er deshalb unterwegs, um die Kollegen auf seine Entscheidung einzustimmen. Die Resonanz sei überwiegend positiv gewesen, sagt er, wenn auch nicht einhellig von Beifall begleitet.

    Für den Landkreis als Hausherr der Main-Klinik zählen die wirtschaftlichen Effekte des MVZ, die zu einer weiteren Stärkung des Klinik-Standorts und der internistischen Versorgung im südlichen Landkreis Würzburg beitragen. Schließlich lasse sich die vorhandene technische Ausstattung der Klinik auf diese Weise noch effizienter nutzen, so Alexander Schraml, der Vorstand des Kommunalunternehmens.

    Eine wichtige Rolle spielt das MVZ durch die Einweisung von Patienten in den stationären Bereich. Rund zehn Prozent seines Leistungsvolumens beziehe die Main-Klinik mittlerweile aus der angegliederten Praxis, sagt Klinik-Geschäftsführer Christian Schell.

    Bis zu 10 000 Patientenkontakte habe das MVZ derzeit jährlich, so Schell. In der Bevölkerung würden stationäre und ambulante Behandlung an der Main-Klinik inzwischen als gleichbedeutend wahrgenommen. Auch das trage zum positiven Image der Klinik bei und stärke dem Standort den Rücken.

    Trotzdem wolle sich die Klinik gemeinsam mit dem MVZ weiterhin auf ihre Aufgabe in der Grundversorgung und die Schwerpunkte Chirurgie und Innere Medizin beschränken, so Schraml. Eine Ansiedlung weiterer Disziplinen sei jedenfalls nicht beabsichtigt, da setze man weiterhin auf die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten.

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