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Veitshöchheim: Intrinsische Motivation: Mittelschüler reinigen Meeresmüll

Veitshöchheim

Intrinsische Motivation: Mittelschüler reinigen Meeresmüll

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    Mit Feuereifer waren am Dienstagvormittag, zu Beginn der ersten Woche der Pfingstferien, zehn Schüler der Klasse M 8a der Mittelschule Veitshöchheim in ihrer Freizeit auf dem Schulhof dabei, zwei Kubikmeter am Sylter Sandstrand angeschwemmten  Meeresmüll von Algen, Mikroorganismen und Salzen mit einem 1:1 000 verdünnten, komplett von Gefahrenpiktogrammen freiem Reinigungsmittel abzubürsten.
    Mit Feuereifer waren am Dienstagvormittag, zu Beginn der ersten Woche der Pfingstferien, zehn Schüler der Klasse M 8a der Mittelschule Veitshöchheim in ihrer Freizeit auf dem Schulhof dabei, zwei Kubikmeter am Sylter Sandstrand angeschwemmten  Meeresmüll von Algen, Mikroorganismen und Salzen mit einem 1:1 000 verdünnten, komplett von Gefahrenpiktogrammen freiem Reinigungsmittel abzubürsten. Foto: Dieter Gürz

    Mit Feuereifer waren am Dienstagvormittag, zu Beginn der ersten Woche der Pfingstferien, zehn Schüler der Klasse M 8a der Mittelschule Veitshöchheim in ihrer Freizeit auf dem Schulhof dabei, zwei Kubikmeter Meeresmüll von Algen, Mikroorganismen und Salzen mit einem 1:1 000 verdünnten, komplett von Gefahrenpiktogrammen freiem Reinigungsmittel abzubürsten und in zwei weiteren Bottichen zu spülen.

    Den Meeresmüll hatten der Würzburger Unternehmensberater  Peter Bales und der Zellinger Möbelhändler Herbert Hornung Mitte April auf Sylt gesammelt. Wie berichtet, haben die beiden zusammen mit dem Steuerberater  Balthasar Höhn das gemeinnützige Beratungsunternehmen "Institut für Ozeanplastik Recycling" (IFOPR) gegründet, mit dem Ziel, die Ozeane nachhaltig von Plastikmüll zu befreien und den Wertschöpfungsketten wieder zuzuführen.

    Es war nun die erste Sortier- und Reinigungsaktion, die das Institut an einer Schule durchführte. "Wir glauben dies ist der wichtigste Schritt überhaupt, die nächste Generation mit diesem Thema hautnah zu konfrontieren, und dadurch eine gewisse Achtsamkeit im Umgang mit Kunststoff zu wecken", betonte Bales, dessen Frau an der Mittelschule unterrichtet.

    Der IFOPR-Geschäftsführer äußerte sich begeistert über die intrinsische Motivation der Schüler. Bales: „Die Bereitschaft der 13-jährigen, in ihrer freien Zeit an unserer Aktion teilzunehmen, zeigt einmal mehr, wie engagiert junge Menschen in Sachen Umwelt- und Klimaschutz sind. Für keine andere Generation sind diese Themen so überlebenswichtig – und deshalb wollten wir diesen Tag auch dazu nutzen, über die schädliche Wirkung von Plastik in den Meeren und der Umwelt aufzuklären.“ Eigentlich wollten noch viel mehr Schüler mitmachen, aber aufgrund von Corona-Beschränkungen ging die Aktion nicht größer.

    Bevor es an die Praxis ging, hatte Bales die Zielsetzungen seines Institutes für Ozean Plastik Recycling erläutert.  Michael Eichner, Vertriebsleiter der Firma WIEDS-Ecochem AG, Freudenberg NRW, die chemische Produkte für die gesamte Industrie herstellt, informierte über Chemie und die Reinigung von Produkten. Herbert Hornung klärte über die Folgen auf, die uns durch den Kunststoff in der Umwelt, vor allem auf den Weltmeeren bedrohen. So treiben 18 000 Plastikteile auf jedem Quadratkilometer Ozeanoberfläche weltweit, sind  70 Prozent  der Abfälle bereits auf den Boden gesunken und somit nicht in Berechnungen eingeschlossen, sterben 135 000 Meeressäuger jährlich aufgrund der Ozeanvermüllung, treiben fünf Plastikteppiche in den Weltmeeren, von denen der Größte der Fläche von Mitteleuropa entspricht und schwimmt ein Plastikteil pro Liter Meerwasser in den Weltmeeren. Jedes Jahr landeten etwa zehn Millionen Tonnen Kunststoff in den Ozeanen.

    Der von den Schülern gewaschene und sortierte Kunststoff wurde  anschließend zum Schreddern der UNTHA Deutschland GmbH in Karlstadt übergeben. Im Anschluss sollen dann geeignete wissenschaftliche Partner im Detail analysieren, welche marktgängigen Produkte aus dem Granulat hergestellt werden können.

    Klassenlehrerin Franziska Reumann freute sich sehr, dass ihre Schüler sinnbildlich an einem Strang ziehen, so ein Teil dieses Projektes sein und sich aktiv mit dieser aktuellen Problematik auseinandersetzen konnten. Reumann: "Durch den direkten Kontakt konnten Lösungsstrategien reflektiert und das nachhaltige Handeln in die eigene Lebenswelt einbezogen werden." 

    "Ich muss etwas für die Umwelt tun, ein Tag weniger Ferien macht auch keinen Unterschied", sagte begeistert ein Schüler und andere: "Das war eine tolle Abwechslung und machte mir viel Spaß." "Wenn ich nichts mache, macht keiner was."  "Ich habe nicht gewusst, dass so viel Plastik im Meer ist."

    Keine Frage, dass alle ihren Familien und auch ihren Freunden von dem Tag erzählen werden.

    Von: Dieter Gürz, für die Mittelschule Veitshöchheim

    Klassenlehrerin Franziska Reumann freute sich sehr, dass ihre Schüler sinnbildlich an einem Strang ziehen, so ein Teil dieses Projektes sein und sich aktiv mit dieser aktuellen Problematik auseinandersetzen konnten.
    Klassenlehrerin Franziska Reumann freute sich sehr, dass ihre Schüler sinnbildlich an einem Strang ziehen, so ein Teil dieses Projektes sein und sich aktiv mit dieser aktuellen Problematik auseinandersetzen konnten. Foto: Dieter Gürz
    Der von den Schülern gewaschene und sortierte Kunststoff-Müll wurde  anschließend zum Schreddern der UNTHA Deutschland GmbH in Karlstadt übergeben. Im Anschluss sollen dann geeignete wissenschaftliche Partner im Detail analysieren, welche marktgängigen Produkte aus dem Granulat hergestellt werden können.
    Der von den Schülern gewaschene und sortierte Kunststoff-Müll wurde  anschließend zum Schreddern der UNTHA Deutschland GmbH in Karlstadt übergeben. Im Anschluss sollen dann geeignete wissenschaftliche Partner im Detail analysieren, welche marktgängigen Produkte aus dem Granulat hergestellt werden können. Foto: Dieter Gürz
    Auch ein mit Mikroplastik behaftetes Schiffstau schrubbten die Schüler ab.
    Auch ein mit Mikroplastik behaftetes Schiffstau schrubbten die Schüler ab. Foto: Dieter Gürz
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