Jan Marek Ache ist das neuste Würzburger Mitglied im renommierten Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der Neurowissenschaftler will mit seiner Nachwuchsgruppe neue Impulse in der Bewegungsforschung setzen – auch mit internationalen Partnern, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität Würzburg. Dafür wird er nun in den kommenden sechs Jahren mit rund zwei Millionen Euro von der DFG gefördert. Die neuronale Grundlage für blitzschnelle Reaktionen des Gehirns auf seine Umwelt sei kaum erforscht, heißt es weiter.
Ache, der seit Ende 2019 eine Nachwuchsgruppe am Lehrstuhl für Neurobiologie und Genetik des JMU-Biozentrums leitet, und sein Team haben sich auf Bewegungskontrolle und "Action Selection" spezialisiert. Laut Pressemitteilung erforschen sie die neuronalen Mechanismen, die es dem Nervensystem erlauben, externe Einflüsse flexibel zu verarbeiten, um für eine Situation passende Verhaltensreaktionen hervorzurufen. Mit den Mitteln aus dem Emmy-Noether-Programm wird Ache sein Team laut Mitteilung nun vergrößern und die Forschung vertiefen.
Weiteres internationales Forschungsprojekt
Ein weiteres internationales Forschungsprojekt wird Ache in den nächsten fünf Jahren bearbeiten: Seit August ist seine Nachwuchsgruppe Teil des "NeuroNex"-Konsortiums C3NS, das sich mit Kommunikation, Koordination und Kontrolle in neuromechanischen Systemen befasst. Die DFG stellt Ache zu diesem Zweck weitere 660 000 Euro zur Verfügung, heißt es in der Pressemitteilung.
Ache hat an der Universität zu Köln Biologie studiert und erlangte dort seinen Bachelor- und Master-Abschluss. Für seine Master-Arbeit forschte er an der University of Leicester (Großbritannien). Anschließend promovierte er an der Universität Bielefeld und spezialisierte sich dabei auf Elektrophysiologie und biologische Kybernetik.