Seit die Stadt die Straße am Zeller Bock geschlossen hat, haben die Geschäftsleute in der Zellerau mit dem Verlust von Kundschaft zu kämpfen. Das geht auch dem „Waschhaus“ an der Frankfurter Straße 13a nicht anders. In seiner Umgebung haben bereits ein türkischer Feinkostladen und eine chemische Reinigung aufgegeben.
Seit 1994 wird das Waschhaus von Axel Hauck-Großberger und seiner Frau Angelika Großberger betrieben. Mit 24 Waschmaschinen und zwölf Großraumtrocknern ist es der größte Waschsalon in Unterfranken. Kunden sind nicht nur Studenten und Singles, sondern auch Menschen, die besondere Ansprüche haben, denn hier wird das harte Würzburger Wasser vor Gebrauch enthärtet.
Um gegen den Kundenschwund anzukämpfen, haben im Waschhaus aber seit einiger Zeit auch Kunst und Kulinaria ihren Platz. Nach dem „kochenden Künstler“ Norbert Schmelz gab's am Sonntag neben der Heißmangel Jazz und Wein, und trotz des prächtigen Herbstwetters war der Laden sehr gut besucht.
Zu Gast war das Scott Hemingway Quartett. Die Jazzer aus Würzburg und der Region haben sich diesen Namen gegeben, weil es in der Jazz-Welt einfach amerikanisch klingen muss, sonst gilt man wenig. Nur hatte leider auch diesmal Scott Hemingway am Flughafen den Anschluss verpasst. Doch was Dirk Rumig, Uli Kleideiter und Wolfgang Kriener an Blasinstrumenten, Schlagzeug und Bass zu bieten hatten, war alles andere als weichgespült.
Zum gelungenen Nachmittag gehörte eine Auswahl von Weinen des Staatlichen Hofkellers, die dessen Veranstaltungs-Manager Jochem Gummersbach zelebrierte.