Die Spindel-Baustelle liege im Zeitplan, so Projektleiter Wolfgang Fey vom Baureferat der Stadt. Anfang Juni musste die Decke abgefräst werden, weil sie im ehemaligen Einfahrtsbereich zu hoch war, um sie einfach der Marktplatzebene anpassen zu können. Derzeit sind die Bauarbeiter dabei, über die bereits eingebrachten Fertigteile die Betondecke einzuziehen und zu isolieren, damit keine Nässe von oben durchdringt.
Öffnungen für die Garagen Zuluft werden dabei ausgespart, später mit Gittern abgedeckt und darüber Sitzgelegenheiten gebaut. Die Bänke sollen nicht nur die Gitteröffnungen kaschieren, sondern dieser Bereich soll auch eine Aufenthaltszone für alle Besucher werden.
„Natürlich wird man auf diesen Bänken keinerlei unangenehme Luftströmung spüren,“ erläutert Fey, „weil es sich hierbei nur um natürliche Zuluftöffnungen für die Tiefgarage handelt.“ Die Abluft indes wird über einen Kamin, der im neuen VR-Bank-Gebäude („Forum“) untergebracht wurde, abgeleitet. Schon vor der Marktplatzsanierung war an gleicher Stelle eine Ausblas-Öffnung. Rund 30 Meter Durchmesser hat die kreisförmige Fläche der Spindel, die im Untergrund weiterhin in Betrieb bleibt. Innerhalb der Tiefgarage kann darin nach wie vor vom ersten ins zweite Untergeschoss gefahren werden. Erreichbar ist die Tiefgarage unterm Markt aber nur noch über die neue Einfahrt unterm Rathaus in der Karmelitenstraße einerseits, oder über die Einfahrt Eichhornstraße auf der anderen Seite.
Muschelkalk, Granitstein
Oberirdisch wird über der neuen Spindelabdeckung das gleiche Muschelkalkpflaster liegen wie auf dem restlichen sanierten Marktplatz. Im Gegensatz dazu soll die Langgasse bis zur Gressengasse mit einem Granitstein-Belag versehen werden, um den Marktplatz optisch von diesen Gässchen abzutrennen.
Auch diese Arbeiten sollen bis Ende Oktober fertig sein, damit rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt alle Bereiche – vor allem natürlich auch die neu hergerichteten Marktplatzflächen – befahren und benutzt werden können.
Schlusslicht Langgasse
Lediglich die Langgasse von der Domstraße aus wird erst 2009 gepflastert. Diese Arbeiten wurden auf Wunsch der Anlieger zurückgestellt.
Der Übergang zur Rückermainstraße soll dagegen nach Möglichkeit dieses Jahr noch fertig werden. Das hängt allerdings davon ab, inwieweit die Tiefgaragendecke im Rathaus-Innenhof noch saniert werden muss, und dies wiederum lässt sich erst bei den laufenden Arbeiten erkennen.
Der Rathausinnenhof soll nach Plänen, die derzeit dem Stadtrat vorliegen, zur Rückermainstraße hin geöffnet werden und der Zaun des ehemaligen Polizeihofes entfernt werden (wir berichteten), um auch hier einen zusammenhängenden Platzcharakter zu vermitteln.
Die Oberflächengestaltung des gesamten zweiten Bauabschnittes der Marktplatzgestaltung war mit Kosten von rund sieben Millionen Euro veranschlagt. Durch den Verkauf des Grundstücks für das „VR-Bank Forum“ und durch hohe Zuschüsse des Freistaats wie auch einen Beitrag der Marktgaragen GmbH muss der städtische Haushalt dafür lediglich mit 500 000 Euro belastet werden.