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RÖTTINGEN: Jungweinprobe in der voll besetzten Burghalle

RÖTTINGEN

Jungweinprobe in der voll besetzten Burghalle

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    Prösterchen: Spritzige Weine präsentierten die Röttinger Weinprinzessin Susanne Lochner, Weinbauvereinsvorsitzender Wolfgang Trumpp und die fränkische Weinkönigin Melanie Dietrich (von links) bei der Jungweinprobe in der Burghalle in Röttingen.
    Prösterchen: Spritzige Weine präsentierten die Röttinger Weinprinzessin Susanne Lochner, Weinbauvereinsvorsitzender Wolfgang Trumpp und die fränkische Weinkönigin Melanie Dietrich (von links) bei der Jungweinprobe in der Burghalle in Röttingen. Foto: Foto: WILMA WOLF

    Und in der Tat war auch in diesem Jahr in der Burghalle wieder volles Haus angesagt. Auffällig, dass besonders viele junge Leute unter den Gästen waren. Und ein schlechtes Gewissen wegen der Fastenzeit brauchte man auch nicht zu haben, denn Pfarrer Gerhard Hanft hatte diese von Samstag 14 Uhr bis Sonntag 24 Uhr ausgesetzt.

    13 Weinhoheiten aus der Region begrüßte Weinprinzessin Susanne Lochner, unter anderem die Taubertäler Weinkönigin Charlotte, die Weinprinzessinnen Viktoria aus Sommerhausen, Christine aus Frickenhausen, Johanna aus Randersacker, Verena aus Untereisenheim und sogar die Ochsenfurter Zuckerfee Sofia.

    Viel Wissen rund um den Wein habe sie in ihrem ersten Jahr als Weinprinzessin bei den Winzern sammeln können, sagte Lochner. Viel Spaß habe ihr das Amt gemacht, auf allen Weinfesten sei ihr sehr viel Herzlichkeit entgegen gebracht worden. Lang war auch die Liste der Ehrengäste, die Wolfgang Trumpp, Vorsitzender des Weinbauvereins Röttingen, begrüßte, bevor er auf das vergangene Jahr zurückblickte. „Nach zwei Jahren mit Wetterkapriolen gab es 2012 einen Traumjahrgang für die Winzer“, resümierte er. Das Jahr begann mit einem schneearmen Winter und Dauerfrost mit bis zu minus 20 Grad im Januar.

    Kein Frostschaden

    Gott sei Dank habe der Frost keinen Schaden angerichtet. Das Frühjahr war von Trockenheit geprägt mit einem Hochsommer-Wochenende bereits Ende April. Der erhoffte Regen kam am ersten Wochenende im Mai. Am 15. Mai zitterten die Winzer erneut, denn da kündigte sich die „kalte Sofie“, die letzte der Eisheiligen, an und brachte Temperaturen um den Gefrierpunkt, so Trumpp.

    Im Vorfeld hatten sich die Röttinger Weinbauern deshalb um einen Hubschrauber bemüht, der mit seinen Rotorblättern die obere Warmluft mit der Kaltluft verwirbeln sollte, damit die Weinstöcke nicht erfrieren. Doch dazu kam es nicht, weil der Einsatz nicht genehmigt wurde. „Das war nicht schlimm, denn es ist nichts erfroren und wir haben Geld gespart“, meinte Trumpp. Während des Sommers wuchsen die Trauben zügig heran. Auch beim Hagel Ende Juni kamen die Winzer mit einem blauen Auge davon, nur wenige Beeren wurden beschädigt. In der letzten Septemberwoche begann die Hauptlese. „Noch selten waren die Trauben aller Sorten vor Erntebeginn so gesund wie 2012“, sagte Trumpp. Ein „Wunschherbst mit Bilderbuchernte und kerngesunden, aromatischen Trauben“ bescherte den Röttinger Winzern schließlich eine „Punktlandung“ wie selten zuvor.

    Zwölf Jungspunde dieses Traumjahrgangs durften die Gäste verkosten. Viel Wissenswertes dazu präsentierte die fränkische Weinkönigin Melanie Dietrich aus Fahr am Main. Es sei eine große Ehre für sie, in der Festspielstadt Röttingen diese Weinprobe vor großem Publikum zu halten. Waren schon die Trauben in den Weinbergen im vergangenen Jahr ein echter Augenschmaus so seien es die Weine erst recht.

    „Die Weine strahlen Sie nur so an“, schwärmte die Weinkönigin. Los ging's mit einem frischen, fruchtigen Müller-Thurgau. Ein guter Einstieg sei diese Rebsorte, feiert sie doch in diesem Jahr 100. Geburtstag. Noch dazu ist sie Frankens Rebe Nummer eins, jeder dritte fränkische Weinstock ist ein Müller-Thurgau.

    Ein prickelnder, spritziger Bacchus mit einem wahren Fruchtspektakel folgte, dann ein „filigraner Weißburgunder mit Nussaromen“. Auch „Frankens Identität, die Königin unter den Weinen“, der Silvaner, durfte nicht fehlen. Schön mineralreich, so wie der fränkische Boden und der Franke selbst, funkelte er im Glas.

    Samtige Töne

    Der Traminer, elegant und edel, eröffnete dem Genießergaumen eine wahre Sensation. „Da fühlt man sich so, als würde man in einem Rosengarten sitzen“, meinte die Weinkönigin. Mit roten „samtigen Tönen und dezenten Waldfruchtaromen“ präsentierte sich eine weitere Rarität: Ein weißer Rotwein, ein Schwarzriesling Blanc de Noir, weiß aus schwarz.

    Zarte Kirschnoten entfachte der Schwarzriesling auf der Zunge, zwei kräftige, vollmundige Spätburgunder folgten. Als Höhepunkt kam eine „echte rote Versuchung“ ins Glas, eine typisch fränkische Domina, seit 2009 im Eichenfass gereift.

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