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Thüngersheim: Kahlschlag beginnt: Bund Naturschutz fordert Rodungsstopp 

Thüngersheim

Kahlschlag beginnt: Bund Naturschutz fordert Rodungsstopp 

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    Am Wald, oberhalb des Steinbruchs in Thüngersheim, hat am Mittwoch der Kahlschlag begonnen. 
    Am Wald, oberhalb des Steinbruchs in Thüngersheim, hat am Mittwoch der Kahlschlag begonnen.  Foto: Thomas Obermeier

    Am Dienstag haben Thüngersheimer Bürger noch gegen die geplante Rodung einer zehn Hektar großen Waldfläche demonstriert. Am Mittwoch hat die Firma Benkert bereits mit dem Kahlschlag begonnen. Im Minutentakt haut ein Harvester reihenweise die Bäume um. Die Schneise im Wald ist bereits von der gegenüberliegenden Höhfeldplatte aus sichtbar. Die Firma Benkert will ihren Steinbruch erweitern. Das Landratsamt Würzburg hat das bereits im Mai 2009 genehmigt. Die Genehmigung wurde mehrfach verlängert. 

    Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz?

    Der Ärger bei Naturschützern ist groß. „Der Bund Naturschutz hat heute den Regierungspräsidenten erneut aufgefordert, einen sofortigen Rodungsstopp auszusprechen“, teilt Armin Amrehn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg mit. Amrehn verweist auf Paragraf 44 des Bundesnaturschutzgesetzes. Demnach ist es verboten, besonders geschützten Tier- und Pflanzenarten zu töten. Mit der Rodung würden diese Verbotstatbestände erfüllt. Vor allem seien diverse Fledermausarten und die Haselmaus betroffen.

    Ein Harvester haut im Minutentakt die Bäume um. 
    Ein Harvester haut im Minutentakt die Bäume um.  Foto: Thomas Obermeier

    „Es ist davon auszugehen, dass Tiere getötet oder verletzt werden. Zudem werden Fortpflanzungs- und Ruhestätten besonders geschützter Arten beschädigt oder zerstört“, zeigt sich Steffen Jodl, Geschäftsführer der BN-Kreisgruppe ebenfalls erschüttert. Damit werde gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstoßen und auch die europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie verletzt, so der BN in einer Pressemitteilung.

    Johannes Hardenacke, Sprecher der Regierung von Unterfranken, bestätigt, dass ein Dringlichkeitsantrag des BN vorliegt. "Dieser wird auch vordringlich geprüft." Der Sachverhalt sei aber fachlich und rechtlich komplex. Deshalb seien verschiedene Stellungnahmen einzuholen. Gegenstand der Prüfung seien insbesondere auch artenschutzrechtliche Aspekte im Rahmen der Genehmigung des Abbauverfahrens. Mit einem Ergebnis der Prüfung rechnet Hardenacke in den nächsten Tagen. 

    Die Verantwortlichen des BN können das überhaupt nicht verstehen. "Bis dahin ist der Wald abgeschlagen", sagt Jodl und fordert nochmals eindringlich, die Rodungen sofort zu stoppen.  

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