Selten war der Ippesheimer Gemeindesaal so gefüllt wie kürzlich bei der Bürgermeister-Nominierungsversammlung. 68 wahlberechtigte Ippesheimer waren gekommen, dazu noch Bürger aus Bullenheim und Herrnberchtheim. Als Nachfolger für die Ende Januar aus dem Amt scheidende Bürgermeisterin Doris Klose-Violette nominierte die Wählergemeinschaft Ippesheim den bisherigen Bürgermeister-Stellvertreter und Winzermeister Karl Schmidt (56).
Auf Karl Schmidt entfielen 37 Stimmen, auf den ebenfalls vorgeschlagenen Gemeinderat Volker Friedlein 25. Vier Stimmen waren ungültig, zwei Stimmen gab es für den nicht kandidierenden Gemeinderat Werner Franz. Schmidt sagte zu, sein bestes für die Gemeinde tun zu wollen. Irgendetwas versprechen könne er nicht, aber er wolle nach dem Motto "Tue recht und scheue niemand" handeln.
Nach dem sich alle in die Anwesenheitsliste eingetragen hatten, startete die Nominierungsversammlung mit 25-minütiger Verspätung. Wahlleiter Hermann Wießner, der die hohe Anzahl der Bürger als gelebte Demokratie wertete, skizzierte die Eigenschaften eines Bürgermeisters. Dieser müsse kontaktfreudig sein, zuhören können, kompromissbereit sein und Brücken bauen können. Ein Schuhabstreifer müsse ein Bürgermeister nicht sein und sei es auch nicht.
Neben Karl Schmidt und Volker Friedlein brachten die Anwesenden auch andere Namen ins Spiel. Die Gemeinderäte Werner Franz und Hans Döller lehnten aber ebenso ab wie Petra Müller, Julia Rieder oder Gudrun Döller. Den vorgeschlagenen Helmut Heitzer ließ Wahlleiter Helmut Wießner nicht zu, da dieser zwar in Ippesheim wohne, dort aber noch nicht gemeldet ist. Nach dem Wahlgesetz muss aber ein Bewerber seit mindestens drei Monaten in der Gemeinde eine Wohnung haben und auch dort gemeldet sein.
Die Wählergemeinschaften der anderen Ortsteile können einen eigenen Kandidaten nominieren, den bisher nominierten Kandidaten als gemeinsamen Kandidaten aufstellen oder niemanden nominieren.