Kein Wunder also, dass dieses Ereignis sich auch im Programm des Festivals widerspiegelt, für das am ersten Adventswochenende der Kartenvorverkauf beginnt. Bei einer Pressekonferenz gaben die Veranstalter von Afro Project in dieser Woche die vier ersten der insgesamt acht Bands bekannt, die im Abendprogramm auftreten werden. Die Auswahl war wie immer nicht leicht, denn insgesamt haben sich rund 500 Gruppen und Musiker aus zahlreichen afrikanischen Ländern bei den Veranstaltern beworben, um bei dem prestigeträchtigen Festival dabei zu sein, berichtete Pressesprecher Christian Raith.
Am Eröffnungsabend, der im Zeichen arrivierter südafrikanischer Stars steht, wird die charismatische Sängerin Busi Mhlongo zu Gast sein. Ihr „Urban-Zulu-Sound“ – eine Mischung traditioneller südafrikanischer Rhythmen und modernen Elementen aus Jazz, Funk und Reggae – hat in ihrer Heimat zahlreiche Fans. Sie war bereits beim 6. Africa Festival 1994 in Würzburg zu Gast.
Der zweite Abend steht ebenfalls im Zeichen des „Ehrengastlandes“ Südafrika, diesmal aber werden junge Musiker vom Kap vorgestellt. Die sieben Musiker von Freshlyground, die vom südafrikanischen Fußballverband als Kulturbotschafter der WM 2010 ausgewählt wurden, repräsentieren das neue Südafrika, denn hier spielen schwarze und weiße Musiker gleichberechtigt zusammen. 2007 brachten sie das Zirkuszelt schon einmal mit ihrem energiegeladenen Mix afrikanischer Rhythmen und Gute-Laune-Melodien zum Tanzen.
Von den Kapverdischen Inseln kommen in den letzten Jahren immer wieder junge, ausdrucksstarke Sängerinnen. Elemente der Traurigkeit des portugiesischen Fado sind in ihrer Musik ebenso enthalten wie brasilianischer Samba oder Bossa Nova sowie Merengue und Zouk aus der Karibik. Der aktuelle Stern, der gerade am kapverdischen Musikhimmel aufsteigt, ist Mariana Ramos. Sie steht in der Tradition von kapverdischen Sängerinnen wie Sara Tavares, Lura oder Mayra Andrade, die alle in den letzten Jahren beim Africa Festival zu hören waren, und tritt am 23. Mai auf.
Frank Dellé ist der letzte der drei Seeed-Frontmänner, der jetzt die „Sendepause“ der Band mit einem Soloprojekt überbrückt. „Before I Grow Old“ ist eine topmoderne Interpretation des klassischen Roots-Reggae, die Dellé zum Abschluss des Festivals am 24. Mai mit einer zwölfköpfigen Band live auf die Bühne bringen wird.
Kunsthandwerker vom Kap
Südafrika wird nicht nur musikalisch im Zentrum des 22. Africa Festivals stehen. Kunsthandwerker vom Kap bieten ihre Arbeiten auf dem Basar an und im Weinzelt werden zwei südafrikanische Weingüter ihre Produkte vorstellen.
Der Fernsehsender Arte wird beim nächsten Africa Festival mit einem eigenen Filmzelt, dem „Arte Filmpalast“ zu Gast sein. Dort werden Arte-Produktionen gezeigt, die sich überwiegend mit Südafrika beschäftigen. Außerdem wird jeden Tag ein kurzer Beitrag vom Festival gesendet werden.
Karten für das 22. Africa Festival gibt es in Würzburg ab 28. November in den Buchhandlungen Neuer weg, Knodt und Hugendubel sowie in der Tourismus-Zentrale im Falkenhaus, außerdem bundesweit in allen CTS-Vorverkaufsstellen. Im Internet können Tickets unter
www.africafestival.org
bestellt werden und dort erstmals auch mit Kreditkarte bezahlt werden. Die Preise sind mit 29.70 (Einzelkarte) und 113.40 Euro (Dauerkarte) unverändert.