Kätzchen Gloria ist, anders als der Name vermuten lässt, ein Kater. Und er hatte einen schlechten Start. Zusammen mit Bruder Gustav – und mit einem Katzenschnupfen, den die
Besitzer nicht behandelt hatten – wurde er ausgesetzt.
Nun ist Gloria auf beiden Augen blind und Gustav auf einem.
Eine ehrenamtliche Helferin des gemeinnützigen Vereins „Katzenhilfe in und um Würzburg“ hat die etwa fünf Monate jungen Tiere bei sich aufgenommen. „Leider infizierten sich Glorias Augen immer wieder“, erzählt Vereinsvorsitzende Brigitte Leimbach, „um das zu verhindern wäre eine Operation nötig“. Die koste mindestens 350 Euro – und dieses Geld hat der Verein nicht.
„2010 haben wir über 800 verwilderte und herrenlose Katzen kastrieren lassen“, sagt Leimbach, „das hat ein Vermögen gekostet und nun ist unsere Kasse leer“. Wegen des Geldmangels habe die Katzenhilfe „schweren Herzens alle Hilfsaktionen stoppen müssen“. Wenn jetzt keine Spenden kämen, seien die Tierschützer „nicht mehr handlungsfähig“.
Von den dramatischen Finanzproblemen ist nicht nur Gloria betroffen. Auch der Seniorin, der eine Katzenmutter mit sieben Jungen zugelaufen ist, kann die Katzenhilfe nicht unter die Arme greifen. Und die verwilderten Katzen, die in Würzburg und den Umlandgemeinden dringend eingefangen und kastriert werden müssten, bleiben ebenso auf der Strecke wie die über 70 jungen und erwachsenen Stubentiger, die auf eine Pflegestelle warten.
„Wir arbeiten ehrenamtlich, haben kein Tierheim und nur wenige Unterstützer“, sagen die Tierschützer von der Katzenhilfe. „Wenn wir jetzt keine Hilfe bekommen, müssen wir unsere Arbeit aufgeben.“
Katerchen Gloria braucht übrigens nicht nur eine Operation sondern auch ein Zuhause – zusammen mit seinem einäugigen Bruder Gustav, an dem er sich orientiert. Außerdem warten bei der Katzenhilfe weitere Katzen auf neue Besitzer.
Kontakt: Katzenhilfe Würzburg, www.katzenhilfe-wuerzburg.de, Spendenkonto: 673 1295, VR-Bank Würzburg (BLZ 790 900 00)