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Aub: Kaufleute von Augsburg nach Seligenstadt unterwegs

Aub

Kaufleute von Augsburg nach Seligenstadt unterwegs

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    Wie im Jahr 2015 machen am Samstag Kaufleute Zwischenstation in Aub.
    Wie im Jahr 2015 machen am Samstag Kaufleute Zwischenstation in Aub. Foto: Alfred Gehring

    "Unter Rädern knirscht der Sand. Wagen holpern, Menschen stolpern, Blumen blüh'n am Wegesrand." Sogar in die Literatur hat der Seligenstädter Geleitzug schon Einklang gefunden, wie diese Zeilen aus einem Gedicht belegen. Gedichtet hat Ludwig Bungert aus Seligenstadt. Auch in diesem Jahr ist wieder ein großer Kaufmannszug unterwegs von Augsburg nach Seligenstadt am Main. Nach 2007, 2011 und 2015 findet die Veranstaltung in diesem Jahr zum fünften Mal statt.

    Fast schon Routine, könnte man meinen. Dass aber ein solcher Kaufmannszug, an dem rund 370 Personen beteiligt sein werden, dessen maximale Kernstärkte rund 185 Personen beträgt, die zu Fuß, mit 19 Fuhrwerken und rund 45 Pferden unterwegs sind, einen Großaufwand an Organisation bedarf, ist auch nachvollziehbar

    Die Wegstrecke führt hauptsächlich über Feld-, Wald-, Wiesen- und Radwege, um dem schnellen motorisierten Straßenverkehr aus dem Weg zu gehen. Dabei bemühen sich die Veranstalter dennoch, die historisch belegte Strecke weitgehend beizubehalten.

    "Wer einmal diese Entschleunigung der Geschwindigkeit des heutigen Lebens miterlebt hat, möchte ein solches Erlebnis nicht mehr missen. Eine wunderbare Natur, frohgesinnte Menschen auf und neben der Wegstrecke sorgen für eine wunderbare Zeit. Wir freuen uns schon jetzt auf das Zusammentreffen mit den liebgewonnenen Freunden und Bekannten auf der Wegstrecke, " kündigen die Seligenstädter ihren Geleitszug an.

    Einen Geleitszug würde man heute einen bewaffnetem Konvoi bezeichnen. Um sich auf dem Gütertransport vor Raubüberfällen zu schützen, bildeten die Kaufleute, auch die der Städte Augsburg und Nürnberg, große Warenzüge, die von Sicherungstruppen des Kaisers als Schutzherrn von Märkten und Straßen gegen eine Gebühr "geleitet" wurden. Freunde und gute Bekannte geleitet man, man zeigt ihnen den Weg, begleitet sie in hilfreicher Weise, damit sie sicher zum Ziel gelangen.

    Zumindest in Aub werden sie von Freunden erwartet, die sich schon auf die Ankunft des Geleitszuges freuen. Am Samstag vor Pfingsten, am 8. Juni nachmittags gegen 17 Uhr, werden die "Handelsreisenden" vom Untermain an der Gollach erwartet. Wie jedes Mal wird es wieder ein buntes Spektakel, wenn die Auber ihre Gäste am Marktplatz in Empfang nehmen.

    Gegen 19.30 Uhr ist dann ein gemeinsames Abendessen im Spitalgelände geplant. Der Kaufmannszug wird in Aub einen Tag Rast einlegen und erst am Pfingstmontag seinen Weg nach Seligenstadt wieder aufnehmen. Dazwischen, am Pfingstsonntag, feiern die Auber mit den Kaufleuten und ihrem Gefolge einen Festgottesdienst und zum Abschied am Sonntag wird noch einmal ordentlich gefeiert. Da spielt dann die Historische Trachten- und Stadtkapelle zur Unterhaltung auf der Spitalbühne auf.

    Das Spektakel zusammenfassen kann wieder das eingangs genannte Gedicht zum Kaufmannszug: "Reiseplanung top und klug; welch ein Trubel; welch ein Jubel; durchs Erlebnis Kaufmannszug" heißt es dort.

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