Um es vorneweg zu nehmen, eine Entscheidung wurde noch nicht getroffen.
Zum Stand der Dinge: Nördlich von Oberickelsheim, direkt neben der Bundesstraße betreibt die Gemeinde ihre Bauschuttdeponie. Ein Teil der rund 14 000 Quadratmeter großen Deponiefläche ist bereits abgedeckt und bewachsen. Der andere Teil ist weitgehend verfüllt und muss nun rekultiviert werden. Der Betrieb ist nur noch bis 15. Juli 2009 genehmigt. Über eine Grundwassermessstelle wird das Grundwasser zweimal jährlich untersucht. „Es zeigt Deponieeinfluss“, erklärte Roland Rössler vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach in der Sitzung. Die Sulfatwerte (von Gipsauswaschungen) im Grundwasser steigen an, Lösemittel (von Farben und Lacken) wurden darin festgestellt. „Da muss der Deckel drauf“, meinte der Geologe. Der Deckel ist eine Abdeckschicht (zweimal 25 Zentimeter) mit nur wenig durchlässigem, abdichtendem Erdmaterial, darüber eine Rekultivierungsschicht, die anschließend mit Magerrasen angesät wird. „Danach folgt eine Nachsorgephase, in der das Grundwasser weiterhin gemessen und beobachtet wird“, erläuterte Max Wiederer vom Wasserwirtschaftsamt.
Um künftig eine Deponie betreiben zu können, müsste die Gemeinde südlich von der jetzigen eine neue einrichten. Wie die Fachleute erklärten, wäre der Standort dafür geeignet. Der bauliche, technische und finanzielle Aufwand dafür hingegen ist groß. „Die eine Kommune leistet sich ein Schwimmbad, die andere eine Bauschuttdeponie“, meinte Hermann Popp vom Landratsamt Neustadt/Aisch im Hinblick auf die Kosten. Auch wenn noch keine Zahlen auf dem Tisch lagen, „an Gebühren pro angelieferten Kubikmeter müssten mindestens zehn Euro verlangt werden“, stellte Rudolf Goller von der VG Uffenheim fest. Alternativen zu einer eigenen Deponie sind die Anlieferung an die Deponien Uffenheim oder Gollhofen, möglicherweise auch Hemmersheim. „Bürger aus VG-Gemeinden zahlen in Uffenheim zwölf Euro pro Kubikmeter, die Gebühren in Gollhofen stehen noch nicht fest“, informierte Bürgermeister Martin Hümmer. Als Bürgerservice könnte für Kleinstmengen ein Container an der Kläranlage aufgestellt werden. „Auch dafür müssen die Kosten ermittelt werden“, meinte der Bürgermeister. Bevor eine Entscheidung fällt, wird abgewartet, was die Nachbargemeinden für Bauschutt aus Oberickelsheim an Gebühren fordern.
Daten und Fakten
Deponie Oberickelsheim
Der Schuttplatz besteht seit den 60er Jahren. Ungeordnet konnte damals Schutt abgeladen werden. Später wurde die Abgabe geregelt und kontrolliert, 1998 eine Grundwassermessstelle eingerichtet. Wegen der Lage an der Bundesstraße und der leichten Zugänglichkeit gab es aber auch wilde Ablagerungen. Nördlich der jetzigen Deponie liegt die ehemalige Hausmüllkippe unter der Erde. Diese wird als Altlastenverdachtsfläche geführt und 2009 vom Wasserwirtschaftsamt untersucht. Falls eine Sanierung notwendig wäre, würde diese mit einem staatlichen Unterstützungsfonds gefördert.