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Würzburg: Keine Schlacken im Körper

Würzburg

Keine Schlacken im Körper

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    Die Zeiten, in denen Patrick Hyslop Donuts, Schokolade und Kuchen eingekauft hat, sind vorbei. Mittlerweile liegt gesundes Essen im Einkaufswagen.
    Die Zeiten, in denen Patrick Hyslop Donuts, Schokolade und Kuchen eingekauft hat, sind vorbei. Mittlerweile liegt gesundes Essen im Einkaufswagen. Foto: Foto: PATRICK HYSLOP

    Entgiften, entschlacken und fasten war früher. Heute heißt das große Zauberwort „Detox“. Unter diesem Begriff sammeln sich laut Bianca Schürger, Ernährungsexpertin in der Würzburger Beratungsstelle des Verbraucherservice Bayern, sowohl Diätkonzepte und Entgiftungsprogramme, die besonders geeignet sein sollen, den Körper zu reinigen.

    „Zur Unterstützung bietet die Industrie inzwischen diverse Produkte wie Make-up, Nahrungsergänzungsmittel oder Wochenkuren an, die dem Körper angeblich bei der Entgiftung helfen sollen“, sagt Schürger. Das Versprechen heißt, dass damit Umwelt-Chemikalien aus dem Körper gespült und Schlacken entfernt werden. Und dass man dabei abnimmt – zum Beispiel mit Detox-Wasser.

    Der Verbraucherservice Bayern schließt sich da der Bewertung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung an: „Der immer wieder genannte Begriff ,Entschlacken‘ ist wissenschaftlich nicht begründbar. In einem gesunden Körper gibt es keine Ansammlung von Schlacken und Ablagerung von Stoffwechselprodukten. Nicht verwertbare Stoffe werden bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr über den Darm und die Nieren ausgeschieden.“

    Detox-Wasser selbst gemacht

    Wie man Detox-Wasser selbst zubereiten kann? Obst oder Gemüse mit Kräutern und 1,5 Liter Wasser in ein Glas geben und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Die Flüssigkeit soll am nächsten Tag getrunken werden.

    Ob das was hilft? „Sicher lösen sich in der Zeit wasserlösliche Vitamine wie Vitamin C, manche Mineralstoffe oder Farbstoffe aus den Pflanzenstücken“, sagt Schürger. „Die Mengen, die in das Wasser übergehen, sind aber zu gering um wesentliche Effekte zu erzielen.“ Zudem würden Ballaststoffe und fettlösliche Vitamine in den Pflanzen zurückbleiben.

    Die Diätassistentin rät: Wer Detox-Getränke selbst herstellt, sollte Bioware verwenden, denn es könnten sich innerhalb von zwölf Stunden auch unerwünschte Stoffe aus den Pflanzen lösen. Allerdings erhält man, je nach Zutat, farbige Getränke, die gut schmecken und als Durstlöscher geeignet sind. Für einen längeren Transport sollte man Früchte und Blätter besser abseihen und die Flüssigkeit in einer Thermoskanne kühlen.

    Falsche oder sinnlose Empfehlungen

    Der „Erfinder“ der Detox-Diät, Dr. Joshi, rät auf saure und industriell verarbeitete Nahrungsmittel zu verzichten. Das Ziel: mit ungesunden Angewohnheiten brechen und wieder ein Gefühl für die Bedürfnisse des eigenen Körpers lernen. „Kohlenhydrate sind zu meiden, alles Obst außer Bananen ist verboten – diese Empfehlungen machen keinen Sinn oder sind falsch“, sagt Schürger. Auch Kaffee sei bei der Detox-Diät verboten, „dabei ist die Aussage zur wasserabführenden Wirkung von Kaffee längst veraltet“.

    Die Methode berge wie andere Low-Carb-Diäten auch Gefahren, warnt die Beraterin: Die verringerte Kohlenhydratzufuhr könne den Körper schädigen, der Verzicht auf Obst bis auf Bananen zu Mangelerscheinungen führen. Werde nach der Diät keine Erhaltungsphase eingehalten, nehme man schnell an Gewicht zu. „Deshalb rät der Verbraucherservice Bayern von einer längerfristigen Detox-Diät ab“, so Bianca Schürger.


    Tipps von den Expertinnen
    Noch acht Wochen begleiten die Ökotrophologin Annegret Hager und Diätassistentin Bianca Schürger vier Main-Post-Redakteure bei dem Vorhaben, ihrem Traumgewicht näher zu kommen. Die Würzburger Beraterinnen des Verbraucherservice Bayern geben individuelle Tipps, analysieren das Ernährungsverhalten und verraten häufige Fehler beim Abnehmen.

    Die Kollegen Lena Berger, Gerhard Fischer, Patrick Hyslop und Roland Schmitt-Raiser berichten regelmäßig über ihre Erfolge, aber auch über ihre Durchhänger beim Abnehmen: in der gedruckten Ausgabe dieser Zeitung sowie im Internet: www.mainpost.de/kiloklub

    Wenn Sie, liebe Leser und Leserinnen, Fragen rund ums Abnehmen haben, dann melden Sie sich! Annegret Hager und Bianca Schürger werden antworten. Schreiben Sie an die Redaktion: Main-Post, Stichwort „Kiloklub“, c/o Christine Jeske, Berner Straße 2, 97084 Würzburg, E-Mail: christine.jeske@mainpost.de

    Kontakt zum Verbraucherservice Bayern
    im Katholischen Deutschen Frauenbund:
    Theaterstraße 23, 97070 Würzburg,
    Tel: (0931) 30 50 80 (Mo, Di und Do von 9 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr, Fr 9 bis 12 Uhr),
    Infos im Internet: www.verbraucherservice-bayern.de/beratung/wuerzburg/

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