Im Industrie- und Gewerbepark Gollhofen-Ippesheim (GollIpp) baut die Firma Weber gerade am Ende der Nordstraße ein Werk für den Schalungsbau. Sowohl diese Firma als auch die Firma Freiko haben bekundet, keinen Gasanschluss zu wollen. Deswegen werden nun bis zum Ende der Straße nur Kanal und Wasser verlegt.
Bei der Zweckverbandsversammlung, der Vertreter der Gemeinden Ergersheim, Gollhofen, Hemmersheim, Ippesheim, Markt Nordheim, Oberickelsheim, Simmershofen und Weigenheim angehören, informierte Geschäftsführer Herbert Preininger über die Entscheidung der beiden Firmen Freiko und Weber. So habe sich die Freiko mit Blick auf die gesamtpolitische und energiepolitische Lage entschieden, weitgehend auf erneuerbare Energien zu setzen und in Zukunft auf Gas zu verzichten. Auch die Firma Weber habe für das neue Vorhaben Abstand von Gas genommen.
Da ein Energieversorger ebenfalls nicht in Vorleistung gehen wollte, bei der Erschließung eine Gasleitung zu verlegen, verzichtet auch der Zweckverband darauf. Denn dieser bliebe dann auf den Kosten sitzen, befürchtet Zweckverbandsvorsitzender Heinrich Klein (Gollhofen). Pflichtaufgabe seien zudem nur Kanal und Wasser, betonte Markt Nordheims Bürgermeister Harald Endreß.
Auch an Wasserstoff als Energieträger denken
Der Traum wäre eine gebietsweite Versorgung durch die Biogasanlage vor Ort, meinte Rainer Mayer (Weigenheim). Dieter Springmann (Ergersheim) regte an, an Wasserstoff als Energieträger zu denken. Dieser könnte auch vor Ort produziert werden.
Jetzt kümmert sich der Zweckverband um die Oberflächenwasserableitung, die Wasserversorgung und um die Straßenbeleuchtung. Da nun keine Gasleitung benötigt wird, könnten die Wasserleitung und der Kanal bis an das Ende der Nordstraße im Versorgungsstreifen verlegt werden.
Die Erweiterung der Wasserleitung und des Oberflächenwasserkanals nach Süden für den Anschluss der Firma Freiko ist im Haushalt mit 203.000 Euro enthalten. Die Ergänzung des Oberflächenwasserkanals nach Norden ist eine überplanmäßige Ausgabe, kann aber laut Preininger durch Mehreinnahmen durch Grundstücksverkäufe finanziert werden. Die gesamten Kosten für Erweiterung der Wasserleitung und des Kanals betragen laut Kostenberechnung des Ingenieurbüros rund 408.000 Euro.
Gemeinsamer Datenschutzbeauftragter im Landkreis
Reine Formsache war der Beschluss zur Zusammenarbeit in Sachen Datenschutz. Die Versammlung stimmte einer Zweckvereinbarung über die Bestellung eines gemeinsamen Datenschutzbeauftragten im Landkreis zu. Laut Heinrich Klein ist der behördliche Datenschutzbeauftragte für den Landkreis seit Dezember 2021 Frank Härtlein. Für den Zweckverband übernimmt Nadine Belzner von der Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim die Funktion der Stellvertreterin.
Keine Einwände gab es zur vorgelegten Jahresrechnung 2021. Rund 1,38 Millionen Euro flossen in die Rücklagen, die somit Ende 2021 1,84 Millionen Euro betrugen. Der Zweckverband hat einen Schuldenstand in Höhe von rund 2,22 Millionen Euro.