„Alle 34 Abiturienten haben bestanden“, freute sich nicht nur Winfried Malcher, der kommissarische Leitende Direktor der Christian-von-Bomhardschule Uffenheim, sondern vor allem die jungen Leute selbst. 13 Mal stand die Eins vor dem Komma, mit ein Grund für den guten Notendurchschnitt von 2,25. Bester Absolvent war Christian Stern mit 1,1.
Niklas Kerwagen (Schnitt 1,2) erhielt für hervorragende Leistungen im Fach Latein die goldene Ehrennadel des deutschen Altphilologenverbandes. Eine Eins vor dem Komma in ihrem Abiturzeugnis haben auch Linda Bittel (1,4), Maria Beigel (1,5), Anja Breitschwerdt, Marion Schmidt, Theresa Stier (alle 1,6), Lea-Rebekka Haßler, Alexander Nagler (beide 1,7), Felix Nagler, Anita Schubert (beide 1,8), Vanessa Gurrath und Nadine Stahl (beide 1,9).
Oberstufenkoordinator Johannes Wölfel erinnerte in seiner Begrüßungsrede an die Klasse 6aG, als er viele der jetzigen Abiturienten in der Klasse hatte. Das nun erworbene Abiturzeugnis solle nicht nur die schulische, sondern vor allem auch die geistige, soziale und moralische Reife zeigen.
Eine Abiturrede in anderer Form gab es von Winfried Malcher. Sein Thema war die „Generation Y“ oder die „Why-Generation“, wie das „Y“ im Englischen ausgesprochen wird. Dies wiederum bedeutet „Warum“. Tatsächlich hinterfragten die „Millennials“ so ziemlich alles, meinte Malcher.
Der Schulleiter skizzierte in seiner Rede die 50er bis 90er Jahre mit ihren Eigenarten wie Protest- und Hippie-Bewegungen sowie Musikrichtungen, die er durch je einen typischen Song durch Robert Hofmann an der E-Gitarre musikalisch wach werden ließ. Für jede Generation gebe es eine Schublade, auch für die jetzigen Abiturienten stehe diese längst offen. „Ihr seid die Generation Y“, erklärte Malcher. Zyniker sprächen auch von der Generation Pippi Langstrumpf, denn diese Generation mache sich die Welt wie sie ihr gefällt. Die Abiturienten seinen in einer Welt aufgewachsen, in der alles ständig im Umbruch sei. „Seit dem 11. September 2001 kennen wir nichts anderes als Krisen“, sagte Malcher. Das Krisengefühl, das uns begleite, habe die Unsicherheit zu unserem Lebensgefühl erhoben. „In unserer Welt ist alles möglich, aber nichts ist von Dauer“, fasste der Schulleiter zusammen. Hinzu komme, dass es die erste Generation sei, die mit dem Internet groß geworden ist.
Trotz vieler Schubladen der Vergangenheit riet Malcher: „Lassen Sie sich nicht in eine Schublade pressen.“ Zudem sollten die Abiturienten nach dem, das uns der Apostel Paulus an die Hand gegeben hat, handeln: „Prüfet alles und behaltet das Beste.“
„Lebenslanges Lernen wird Sie begleiten“, meinte stellvertretende Landrätin Gisela Keller in ihrem Grußwort. Bürgermeister Wolfgang Lampe regte dazu an, die Kräfte für die wirklich wichtigen Dinge zu bündeln. Gudrun Trabert vom Elternbeirat wünschte den Absolventen, dass Menschen sie weiter begleiteten und sie selbst zu Begleitern würden. Ulrike Streng vom Verein der Freunde der Bomhardschule bat, den Kontakt zur Schule zu halten und wies auf die kostenlose studentische Mitgliedschaft im Freundeskreis hin.
Benedict Hepp und Artjom Gorbatschow beschrieben humorvoll den langen Weg der Schulzeit und freuten sich auch über die Anwesenheit des früheren Schulleiters Thomas Kellner, denn der sei mit ihnen gekommen – und auch gegangen. Musikalisch gestaltete das Orchester unter der Leitung von Clemens Menzel die Feier mit.