Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Kellerkommando: Wodka meets Schlenkerla

WÜRZBURG

Kellerkommando: Wodka meets Schlenkerla

    • |
    • |
    Hier ist das Ding: Die Bamberger Band „Kellerkommando“ bei der Siegerehrung mit dem Creole-Musikpreis.
    Hier ist das Ding: Die Bamberger Band „Kellerkommando“ bei der Siegerehrung mit dem Creole-Musikpreis. Foto: Foto: Privat

    (Rö.) Frei nach Asterix heißt es auf dem CD-Cover der Bamberger Gruppe „Kellerkommando“: Im hohen Norden des Freistaats Bayern wohnt ein eigentümlicher Stamm namens Franken. Dieses erstaunliche Völkchen hat sich über Jahrhunderte hinweg eine Gabe bewahrt: Das Unerwartete und Absurde zu tun, zum Beispiel traditionelle fränkische Kerwa-(Kirchweih)-Musik aus vergangenen Jahrhunderten mit Hiphop und russischem Rap von heute zu verbinden.“

    Fürwahr hat sich das oberfränkische Septett einen ganz besonderen Soundmix ausgedacht, der in der Weltmusikszene, wenn man sie denn hierzu zählen möchte, absolut einmalig ist. Und deshalb gab's hierfür auch in diesem Jahr den deutschen Creole-Preis für globale Musik.

    Was das „Kellerkommando“ zusammenbraut, ist genauso schmackhaft wie ein Bamberger Bier, obwohl hier zusammenwächst, was scheinbar überhaupt nicht zusammenpasst. Oberfränkische Kirchweihlieder (mit deftigen Texten), fette Hiphop-Beats, scharfes Ska-Gebläse und dazu Raps in russischer Sprache – das ist schon eine aberwitzige Mixtur, auf die man erst mal kommen muss.

    Entstanden ist sie durch die zufällige Begegnung von Kellerkommandant David Saam, der für den fränkischen Gesang zuständig ist und das Akkordeon bedient, mit Dimitri Ginter. Der bringt alles mit, was ein authentischer Gangsta-Rapper haben muss. Mit 15 von Kasachstan nach Bamberg, Jugendknast, Drogendealer. Inzwischen ist er 30, dem Milieu entronnen und als Steinbildhauer tätig. Beim Kellerkommando hört er auf den Namen Schokk.

    David Saam, studierter Musikethnologe, gibt bei den Kellerkommando-Songs die fränkische Liedform vor, die die Band dann rasant und energisch von Kerwa-Bierzeltmief befreit, ehe Schokk darüber rappt. Glaubt man den Bambergern, dann haben die russischen Raps immer etwas mit der fränkischen Textvorgabe zu tun.

    Kellerkommando, das ist der Bierzelt-Sound des 21. Jahrhunderts. Davon kann man sich beim Hafensommer überzeugen. Wodka meets Schlenkerla.

    Kellerkommando spielt am 24. Juli nach 1k Systems beim Hafensommer.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden