Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Kicken für die Streetworker

Würzburg

Kicken für die Streetworker

    • |
    • |
    Knapp die Hälfte des diesjährigen Erlöses aus dem "5. Möller manlift Charity-Cup" wird an den „Förderverein Abenteuerland“ gehen (im Bild von links: Sophie Sauer, Justin Maron und Hans Meyer).
    Knapp die Hälfte des diesjährigen Erlöses aus dem "5. Möller manlift Charity-Cup" wird an den „Förderverein Abenteuerland“ gehen (im Bild von links: Sophie Sauer, Justin Maron und Hans Meyer). Foto: Pat Christ

    Die Stadt für Kinder noch ein wenig lebenswerter zu machen, dieses Ziel hat sich der „Förderverein Abenteuerland“ auf die Fahnen geschrieben. Umgesetzt wird es unter anderem auf dem Kupschacker, im Jugendtreff „Downstairs“ in Rottenbauer sowie im Heidingsfelder Kindertreff. „Was hier geleistet wird, finden wir bemerkenswert“, sagt Steffen Preuß vom Verein „Projekt Würzburg“. Knapp die Hälfte des Erlöses aus dem diesjährigen „Möller manlift Charity-Cup“ soll deshalb ins „Abenteuerland“ fließen.

    Mit den „Refugees United“ nahm eine Mannschaft teil, deren Spieler aus Syrien stammen.
    Mit den „Refugees United“ nahm eine Mannschaft teil, deren Spieler aus Syrien stammen. Foto: Pat Christ

    Zum 5. Mal veranstaltete der 2014 gegründete Verein „Projekt Würzburg“ am Wochenende ein Benefiz-Fußballturnier auf dem Fußballplatz der Bereitschaftspolizei. 30 Teams traten gegeneinander an. Am Samstag kickten Hobbymannschaften, am morgigen Sonntag werden sich Teams von Würzburger Firmen begegnen. Zum Auftakt des zweiten Spieltags am Sonntag wird sich außerdem ein „All-Star-Team“ mit einer Auswahl des „Projekt Würzburg“ messen. Neben Sozialreferentin Hülya Düber kicken unter anderem Steffen Liebler, Geschäftsführer der Baskets, Hartmut Emser vom städtischen Jugendamt sowie der Reichenberger Zauberkünstler Bernd Zehnter. Auch Tobi Grimm vom Funkhaus Würzburg und Jojo Schulz von der Posthalle wollen ihre Fußballschuhe schnüren.

    Die „Refugees United“ traten zum Auftakt des Turniers am Samstag gegen die afghanischen Spieler der Mannschaft AFG an.
    Die „Refugees United“ traten zum Auftakt des Turniers am Samstag gegen die afghanischen Spieler der Mannschaft AFG an. Foto: Pat Christ

    Mit bis zu 15.000 Euro hoffen die Mitglieder des „Projekts Würzburg“, in diesem Jahr soziale Initiativen unterstützen zu können. Die Spendensumme stammt aus den Startgeldern der Teams sowie aus dem Verkauf von Bratwürsten und Getränken. Neben dem „Förderverein Abenteuerland“ werden heuer die von der Diakonie getragenen Streetworker unterstützt.

    Anlaufstelle im "Underground" am Bahnhof

    „Wir finden es gut, dass die Streetworker jungen Leuten helfen, die aus der Bahn geraten sind“, erklärt Steffen Preuß. Die Sozialarbeiter suchen Jugendliche auf, die von keinen anderen sozialen Einrichtungen mehr erreicht werden. Mit dem ausschließlich aus Spenden finanzierten „Underground“ bieten sie jungen Menschen an sechs Tagen in der Woche direkt am Bahnhof eine Anlaufstelle.

    Insgesamt 30 Teams beteiligen sich heuer beim "5. Möller manlift Charity-Cup".
    Insgesamt 30 Teams beteiligen sich heuer beim "5. Möller manlift Charity-Cup". Foto: Pat Christ

    Der „Förderverein Abenteuerland“ und die Streetworker sollen jeweils rund 7.000 Euro aus den Erlösen des Charity-Cup erhalten. „Auch wir können das Geld gut gebrauchen“, sagt Hans Meyer  vom „Abenteuerland“. In nächster Zeit stehen mehrere Instandsetzungsarbeiten an. So muss die Terrasse der Hütte, die auf dem pädagogisch betreuten Spielplatz Kupschacker als Stützpunkt dient, dringend repariert werden. Das Spendengeld soll außerdem in Ausflüge investiert werden. Die meisten Kinder, die das breit gefächerte Angebot des „Abenteuerlands“ wahrnehmen, stammen laut Meyer aus benachteiligten Familien. Viel Geld, um gemeinsam Schönes zu unternehmen, haben ihre Eltern nicht.

    Unterstützung für Buchkulturprojekt

    Mit bis zu 1.000 Euro wird diesmal außerdem ein Buchkulturprojekt der Würzburger Buchhändlerin Petra Pohl unterstützt. Pohl bietet in ihrer Buchhandlung nicht nur Lesestoff an. Sie engagiert sich auch für Leseförderung. Ihr Ziel ist es, Menschen, die kaum Zugang zu Literatur haben, die Welt der Bücher zu erschließen.

    Fußball zu spielen und gleichzeitig einen Beitrag dazu zu leisten, dass es sozial benachteiligten Menschen besser geht, das findet Assef Mustafa eine gute Sache. Deshalb beteiligte er sich mit seiner vor zwei Jahren gegründeten Mannschaft „FC Refugees United“ am „Möller manlift Charity-Cup“. Bei den „Refugees United“ spielen syrische Flüchtlinge, die sich 2015 im Zellerauer Flüchtlingszelt kennen gelernt haben. Auch Mustafa gehörte dazu. Inzwischen lebt er in einer eigenen Wohnung. Am Sprachenzentrum der Uni vollendet er gerade seine Deutschkenntnisse: „Ab Oktober werde ich in Würzburg Sozialarbeit studieren.“

    Sportler mit Fluchthintergrund

    Die syrischen Kicker waren nicht die einzigen Sportler mit Fluchthintergrund, die sich am „Möller manlift Charity-Cup“ beteiligten. Mit der AFG nahm eine Mannschaft teil, die ausschließlich aus afghanischen Flüchtlingen besteht. Junge Spieler aus Gambia, Bangladesh und anderen Ländern engagieren sich im Team des Zellerauer JUZ.

    Zu den besonderen Hobbymannschaften zählt auch „Atze Milano“. Das Team besteht aus jungen Leuten, die sich vor mehreren Jahren in Würzburg beim Studium kennen gelernt haben. Inzwischen sind sie in alle Winde zerstreut, erzählt Martin Hohmann: „Wir kommen einmal im Jahr aus Jena, Frankfurt und anderen Städten zusammen, um beim Charity-Cup mitzumachen.“

    Hohmann, der in Würzburg Wirtschaftswissenschaften studiert hat, arbeitet inzwischen in Frankfurt bei der Bundesbank. Soziales Engagement ist dem jungen Beamten wichtig. Darum findet er es gut, dass das „Projekt Würzburg“ nun schon zum 5. Mal ein Kleinfeld-Fußballturnier organisiert hat.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden