Im letzten Jahr hatte der Grenzgang ausfallen müssen. Nach einem Jahr Pause hatte sich die Höchberger Siebener-Vereinigung wieder entschlossen, einen Teil der Grenze von Höchberg zusammen mit der Bevölkerung abzulaufen. Dieses Mal traf man sich im Winterleitenweg an der Grenze zur Stadt Würzburg.
Zusammen mit den vierten Klassen der Höchberger Grundschule im Altort und am Hexenbruch wanderte man entlang der Gemarkungsgrenze vorbei am Landwehrgraben, dem Leutfresserweg, der Frankenwarte bis hin zum Niklaswäldchen.
Bürgermeister Peter Stichler, der den 41. Grenzgang erneut begleitete, gab einige Daten und Begebenheiten zum Besten. So, dass von Höchberg 1978 ein 156,32 Hektar großes Gebiet zwischen dem Oberen Steinbachweg und Roßbergweg bis hinunter ins Steinbachtal im Zuge der Gebietsreform an die Stadt Würzburg umgemeindet wurde. Hier standen früher beispielsweise Höchbergs Weingärten, von denen man heute allerdings nur noch wenig sehen kann.
Siebener-Obmann Edmund Genheimer führte aus, dass die Siebener den Weg bereits vor zwei Wochen abgelaufen waren und die Grenzsteine bereits wieder freigelegt hatten. Dabei war aufgefallen, dass ein Stein im Niklaswäldchen locker geworden war. Nach alter Sitte sollte er durch Stauchen wieder verfestigt werden, damit das Siebener-Geheimnis nicht offengelegt wird.
Die Kinder hatten einen Riesenspaß bei der Aktion und auch die Erwachsenen, die sich freiwillig gemeldet hatten, merkten dass man ihnen nicht weh tun wollte, sondern nur den Stein befestigen. Die Siebener Dieter Schmitt und Karl Hupp gingen sehr vorsichtig zu Werke. Dies merkte auch der Enkel des Obmanns, Felix Genheimer, der sich stolz als Staucher benutzen ließ.
Danach ging es entlang der Grenze zu Würzburg weiter über das Soldatengrab, die Feldwege und Felder an der Klinge bis zum Roßbergweg, von wo man schon das Ziel erblicken konnte, den Höchberger Bauhof im Gewerbegebiet. Hier wies Bürgermeister Stichler nochmals darauf hin, dass Höchberg auch durch den Landverlust die flächenmäßig kleinste Gemeinde im Landkreis ist. Trotzdem sei das Verhältnis von bebauter Fläche und unbebauter Fläche immer noch positiv zugunsten der unbebauten.
Die Kinder hörten aufmerksam zu und auch für viele Erwachsene war es interessant so einiges über ihre Heimatgemeinde zu erfahren. Zum Abschluss gab es noch ein deftiges Essen und ein kühles Getränk, das man sich nach der Wanderung auch redlich verdient hatte.
Die Höchberger Feldgeschworenen sind: Edmund Genheimer (seit 1974, Obmann seit 1997), Richard Menzel (2007), Dieter Schmitt (1968), Edmund Seubert (1979) Martin Hupp (2001), Karl Hupp (2012). Die siebte Person ist seit dem Tod von Ludwig Neumann unbesetzt. Er war bis zu seinem Tod 2013 über 51 Jahre in diesem Ehrenamt tätig.