"Das kriegen wir überhaupt nicht finanziert", hatte der Kernsatz gelautet, der die frühere Planung zum Um- und Ausbau der Rupert-Egenberger-Schule im Sommerhausen in einen Kindergarten ins Wanken brachte. Als die Schätzkosten für den künftigen Kindergarten im Sommerhausen acht Millionen Euro zu erreichen drohten, hatte Bürgermeister Wilfried Saak die Reißleine gezogen.
Inzwischen ist die Planung eine andere, und die Kosten sind zurück bei rund sieben Millionen Euro. Der aktuelle Zeitplan sieht die Einreichung des Bauantrags in den nächsten Wochen vor. Die Ausschreibungen für den Rohbau sollen ab Ende des Jahres erfolgen. Der Baubeginn ist für das vierte Quartal 2025 und der Einzug für September 2027 vorgesehen.
Der nüchterne Blick von Kämmerer Stefan Schmidt hatte den neuen Ansatz erzwungen
Es sei der nüchterne Blick von Kämmerer Stefan Schmidt auf das Projekt gewesen, der die Suche nach einem neuen Ansatz erzwungen hatte, erläuterte Bürgermeister Wilfried Saak in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Ein gutes Vierteljahr später ist das Projekt nun um etwa eine Million Euro günstiger und um wesentliche Schritte weiter.

Der neue Preis von rund sieben Millionen Euro brutto beruht nämlich nicht mehr auf Schätzungen, sondern einer Kostenberechnung. Eingepreist sind jetzt bereits die Photovoltaikanlage und der Stromspeicher, denn energetisch wollte die Gemeinde so autark und umweltbewusst wie möglich planen. Die Einsparungen wurden durch eine Konzentration im Raumkonzept erreicht, was gleichzeitig auch weniger zu beheizende Fläche und mehr Effizienz für die Haustechnik bedeutet. Unterm Strich liegen die Kosten für Sommerhausen jetz bei 4,22 Millionen Euro für die Jahre 2024 bis 2027 bei einer prognostizierten Förderung von 2,8 Millionen Euro, so Saak.
Der zuvor geplante Neubau an der Schulstraße und der Verbindungstrakt zum Bestand entfallen
Die sichtbaren Unterschiede: der Gebäudebestand wird über der Aula aufgestockt und dieser nördliche Gebäudetrakt für Gruppenräume ausgebaut. Der zuvor geplante Neubau an der Schulstraße und der Verbindungstrakt zum Bestandsgebäude entfallen. Es ist in diesem Bereich lediglich ein Raum für Technik vorgesehen. Alle Bereiche werden barrierefrei erreichbar sein.
Laut Architekt Christian Küster bleibt der Stil des typischen Schulbaus der 1950er und -60er Jahre erhalten. Im Falle des Falles wäre der Kindergarten später erweiterbar, wovon der Bürgermeister aber erst einmal nicht ausgeht. Bergseitig wird im ersten Stock ein Rettungsbalkon verlaufen, der über eine Notfallrutsche verlassen werden kann. Der sogenannte Pavillon wird abgerissen.
Viele der vorher noch offenen Fragen wurden mit der Neukonzeption inzwischen gelöst
Viele der vorher noch offenen Fragen wurden mit der Neukonzeption inzwischen gelöst, sodass die neue Entwurfsplanung der Architekten und Ingenieure vom Marktgemeinderat in die Ausführungsplanung geschickt werden konnte. Dass kein zweiter Trafo-Anschluss benötigt werden wird und das Projekt nicht europaweit ausgeschrieben werden muss, waren gute Nachrichten. Bei der Wärmeversorgung wird auf alternierend arbeitende Wärmepumpen gesetzt
Spekuliert wird ferner auf weitere Einsparungen, weil die Preise für Baukonstruktionen inzwischen etwa zehn Prozent unter den letzten Höchstständen liegen. Bei technischen Anlagen dagegen, sei das Niveau weiter hoch, tauschten sich Architekt Küster und die Bauingenieurin Elisabeth Balk (BLS) aus. Sie reklamierte, dass die technischen Anlagen mit 1,5 Millionen Euro Kosten "nicht gering" seien und fragte weitere Sparpotentiale ab, die mit den Fachplanern zu erörtern wären.
750.000 Euro für die Außenanlagen erschienen ihr ebenfalls hoch angesetzt. Küster verwies auf die große Außenfläche, für die ein entsprechender Mittelwert veranschlagt sei. Oberflächen-Abwasser und Technik für die Außenlagen seien bereits inklusive, genau wie Spielgeräte.