Snoezelen (sprich: „snuselen“) kommt aus den Niederlanden. Laut Wikipedia ist der Begriff Snoezelen eine von zwei Zivildienstleistenden in den Niederlanden 1978 zusammengestellte Fantasieschöpfung aus den beiden Wörtern „snuffelen“ (schnüffeln, schnuppern) und „doezelen“ (dösen, schlummern).
Verstanden wird darunter der Aufenthalt in einem gemütlichen, angenehm warmen Raum, in dem man, bequem liegend oder auch sitzend, umgeben von leisen Klängen und Melodien, Lichteffekte betrachten kann.
Das testeten bei der Einweihung des Raums viele Gäste, darunter Bürgermeister Wolfgang Lampe und Dekan Karl-Uwe Rasp, unter der Anleitung von Kinderpflegerin Carina Plank.
Diplom-Sozialpädagogin Christina stellte den Gästen den Snoezelenraum vor, der der Verbesserung der sensitiven Wahrnehmung und zugleich dem Wohlbefinden und der Entspannung diene. Er solle beruhigen und anregen.
Der Snoezelenraum, im Uffenheimer Kindergarten ein an sich weiß gehaltener Raum mit einer bequemen Sitz- und Liegelandschaft, ist mit einer Farbdrehscheibe, einer Öllampe, einer Wassersäule und einer Musikanlage ausgestattet.
Nach den ersten Erfahrungen in den Niederlanden wurde das Snoezelen etwa seit Ende der 1980er Jahre auch in Großbritannien und Deutschland vermehrt betrachtet. Ab den 1990er Jahren kann man von einer weltweiten Verbreitung sprechen. Neben den Niederlanden, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Kanada, den USA, Australien und Japan hat sich diese Idee auf weitere zehn Nationen ausgebreitet.
Konzentrierte sich Snoezelen in den ersten Jahren auf Menschen mit geistigen Behinderungen, so wird es heute in Kindergärten, Schulen, Freizeit- und Senioreneinrichtungen, in Kliniken und auch in Hospizen angewendet.
Kindergartenleiterin Gudrun Trabert betonte, dass man im Kindergarten möglichst beste Bedingungen für die Kinder schaffen möchte. Viel Herz, Kraft und Nerven würden zudem investiert, um die Inklusion, das gleichberechtigte Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Kindern, umzusetzen. Trotz des Engagements der Kindergärten und vor allem des Personals laufe aber noch nicht alles prima, sprach Trabert klare Worte in Richtung Politik und Behörden.
Die Kindergärten hätten sich sofort nach Inkrafttreten des Inklusion-Gesetzes geöffnet, „die Politik hinkt hinterher“, machte Trabert ihrem Unmut Luft. „Die Politik hat es versäumt, Richtlinien zu schaffen, damit Inklusion umgesetzt werden kann“. Zuständigkeiten zwischen Land und Bezirk seien nicht geklärt, man schiebe sich gegeneinander die Verantwortung zu. Trabert deutete das Entstehen eines Bündnisses zur Förderung der Inklusion in bayerischen Kindergärten an.
„Solange es noch ein Vielfaches einfacher ist, sein Kind in einer Behinderteneinrichtung anzumelden, als einen Integrationsplatz in einem Kindergarten genehmigt zu bekommen, sind wir von Inklusion weit entfernt“, betonte Trabert.
Für eine Behinderteneinrichtung und einen Integrationsplatz gebe es nämlich ungleiche Zugangsvoraussetzungen, weil die Hürden beim Kindergarten viel höher angesetzt seien. Trabert will damit aber keinesfalls eine Konkurrenzsituation zwischen Behinderteneinrichtungen und Kindergärten schaffen, aber sie wünsche sich Gleichbehandlung im Antragsverfahren und, dass der Aufschrei endlich gehört werde.