Die Gewerkschaft ver.di kündigte an, die Arbeitsniederlegungen bundesweit fortzusetzen, weil die kommunalen Arbeitgeber noch kein Angebot vorgelegt hätten. Ein Angebot der Arbeitgeberseite, das lediglich über die Medien transportiert worden sei, berücksichtige zwei Drittel der Betroffenen nicht und sei deshalb nicht verhandlungsfähig, erklärte etwa der Sprecher für Nordrhein-Westfalen, Günter Isemeyer, in Düsseldorf.
Der ver.di-Bezirk Würzburg/Aschaffenburg teilte mit, dass auch die Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes zum Streik aufgerufen seien. Das betreffe die Lebenshilfe Wohnstätten Mainfranken und die Mainfränkischen Werkstätten Würzburg von Montag bis Freitag.
Am Mittwoch und Donnerstag seien Beschäftigte in folgenden Einrichtungen aufgerufen:
- Blindeninstitut Würzburg
- Werkstatt für Sehgeschädigte Würzburg
- Städtischer Kindergarten Rottenbauer (Würzburg)
- Kindertagesstätte Randersacker
- Gemeindekindergarten Unterpleichfeld
- Gemeindekindergarten Sommerhausen (alle Lkr. Würzburg).
Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel plädierte angesichts des Streiks dafür, die Kommunen finanziell zu entlasten. „Ich kenne keinen Landrat und keinen Bürgermeister, der die Erzieher nicht gerne besser bezahlen würde. Aber der Bund nimmt ihnen das Geld weg“, sagte er.
Zu dem unbefristeten Streik haben neben ver.di auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie der Beamtenbund dbb aufgerufen. Sie kämpfen für eine spürbare Anhebung der Gehälter. Auch die Kita „Schatzinsel“ in Rottenbauer beteiligt sich: Laut Pressemitteilung der Stadt werden dort am 20. und 21. Mai die zwölf Erzieherinnen und Erzieher streiken. Mit einer Notgruppe gewährleistet das Jugend-, Familien- und Sozialreferat der Stadt am Mittwoch den Betrieb der Kita. Am Donnerstag wird die Einrichtung allerdings ganztägig geschlossen sein. Grund dafür ist eine angekündigte Kundgebung, an der alle Mitarbeiter teilnehmen werden. Von diesem Streik sind 116 Kinder betroffen. Die Eltern werden in den kommenden Tagen schriftlich über die Schließung benachrichtigt. Zum Teil wurden sie schon vorab mündlich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern informiert. Laut des Jugend-, Familien- und Sozialreferats sind derzeit keine weiteren Streiktage geplant.