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Gaukönigshofen: Klappern gehört zum Handwerk: So wird der Osterbrauch in Gaukönigshofen aufrecht erhalten

Gaukönigshofen

Klappern gehört zum Handwerk: So wird der Osterbrauch in Gaukönigshofen aufrecht erhalten

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    In Gaukönigshofen waren (vordere Reihe von links): Erwin Anly, Irene Hofmann, Cornelia Dürr, Erik Dürr, Sarah Dürr, Jana Dürr, Pierre-Robert Pastian und (hintere Reihe von links):  Paul Lutz, Bernhard Michel, Clemens Busch, Norbert Höfner, Paul Öchsner, Michael Dürr, Andreas Angly und Leon Michel unterwegs, um den alten Brauch des Kärrens zu erhalten.
    In Gaukönigshofen waren (vordere Reihe von links): Erwin Anly, Irene Hofmann, Cornelia Dürr, Erik Dürr, Sarah Dürr, Jana Dürr, Pierre-Robert Pastian und (hintere Reihe von links): Paul Lutz, Bernhard Michel, Clemens Busch, Norbert Höfner, Paul Öchsner, Michael Dürr, Andreas Angly und Leon Michel unterwegs, um den alten Brauch des Kärrens zu erhalten. Foto: Hannelore Grimm

    Mit den Klappern, Ratschen oder "Kärren" wie es in Gaukönigshofen genannt wird, ziehen Gruppen von Ministrantinnen und Ministranten von Karfreitag früh bis Ostersamstag durch die Dörfer, um an die Gebetszeiten zu erinnern und zur Messe zu rufen.

    Wie allerorten ringsum in den Dörfern, wird das Schweigen der Glocken durch hölzerne Lärminstrumente ersetzt. Wie die Legende erzählt, fliegen deren Klöppel nach Rom, um sich dort den Segen des Papstes zu holen.

    Die Gruppe von Frauen und Männern, die in Gaukönigshofen loszieht um zu kärren, ist aus dem "Ministranten-Alter" längst herausgewachsen. Wie im Vorjahr, als durch den nicht zuletzt von Krankheiten verursachten Mangel an Ministranten das Kärren ausblieb, schultern auch heuer wieder Erwachsene die zum Großteil uralten, aber auch nagelneuen Klapperkästen.

    Die Tradition selbst in die Hand nehmen

    Clemens Busch und Erwin Angly setzten 2022 die Idee in die Tat um, die lange und vertraute Tradition des Kärrens selbst in die Hand zu nehmen. Neben den beiden stellten sich weitere acht als "Kärrbuben" zur Verfügung – ausgerüstet mit den Kärren, die in fast allen Häusern noch zu finden waren.

    In diesem Jahr bekommen die "Jungs" Erwin Anly, Erik Dürr, Paul Lutz, Bernhard Michel, Clemens Busch, Norbert Höfner, Paul Öchsner, Michael Dürr, Andreas Angly, Leon Michel und Pierre-Robert Pastian weibliche Unterstützung durch Cornelia Dürr, Irene Hofmann sowie Jana und Sarah Dürr.

    Die Frauen hatten noch niemals gekärrt und wurden zunächst von den Männern mit dem Umgang der Klapperkästen vertraut gemacht. Dass sich in der Gemeinde keine Kinder und Jugendlichen finden lassen, die das Kärren übernehmen, kommentiert auf Anfrage Pfarrer Klaus König mit den Worten "So ist das nun mal. Auch in Gaukönigshofen ist die 'gute alte Zeit' vorbei."

    Wie der Geistliche ausführt, waren vor Corona 32 Ministrantinnen und Ministranten bereit für den kirchlichen Dienst. Nach Corona waren es noch vier. Gemäß der alten Ordnung, so Klaus König, wurde nach der Kommunion mit dem Ministrieren begonnen und in der neunten Klasse wurde sich mit dem Kärren aus diesem Amt verabschiedet.

    Erinnerung an die Kindheit

    Nach Meinung des Pfarrers pflegt in Gaukönigshofen, wie an anderen Orten auch, die jüngere Generation weitgehend einen Rhythmus am Sonntag, der den Kirchenbesuch nicht mehr einplant. Nach den Worten des Geistlichen sei es auch so, dass Kinder, wenn er in der dritten Klasse Klasse danach fragt, durchaus gewillt seien zu ministrieren, aber die Eltern dann dagegen seien.

    Für die 15, die sich gut gelaunt auf den Weg durch die Gemeinde machen, ist das Kärren sowohl verbunden mit der Erinnerung an ihre Kinderzeit wie auch mit dem Bewusstsein, dass sie damit einen uralten Brauch am Leben erhalten.

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