Die spannende Frage für den Umwelt- und Planungsausschuss am Dienstag: Haben die Gespräche von Oberbürgermeister Georg Rosenthal mit der CSU-Fraktion zum Thema Straßenbahnlinie 6 und Schließung Oeggtor gefruchtet? Bisher hatten die Christsozialen mit Mehrheit in der Fraktion diesen Standpunkt: Straba-Linie ins Frauenland ja, Schließung des Oeggtores an der Residenz für Autos nein. Rosenthal brauchte jedoch erneut eine Mehrheit im Stadtrat, da ein erster Beschluss diesen Inhaltes vom März 2012 formale Fehler enthielt und ein zweiter Anlauf im Oktober im Stadtrat scheiterte. Die Schließung des historischen Tores sei jedoch unverzichtbar im Rahmen der Straßenbahnplanungen, so Verkehrsgutachter.
Die Antwort kam in der Sitzung durch das Abstimmungsergebnis: Alle sechs CSU-Räte stimmten für die aktuellen Schließungspläne. Zuvor bemängelten einige allerdings die Transparenz der Planungen. Eine Rolle hatte sicher dabei auch ein kleiner Kunstgriff der Verwaltung gespielt: Um Druck aus der Situation zu nehmen hatte man die Oeggtorschließung auf das Jahr 2018, kurz unmittelbar vor die Landesgartenschau, verlagert. Lediglich zwei Räte von Bürgerforum und Würzburger Liste blieben bei der ablehnenden Haltung. Das Ergebnis: 15 ja, zwei nein. Diese Empfehlung muss jetzt noch vom Gesamtstadtrat am 6. Dezember abgesegnet werden. Aber ein klarer Trend zur Akzeptanz der städtischen Strabapläne ist erkennbar.
Der Verwaltungsvorschlag beschäftigte sich nicht nur mit der Situation am Oeggtor und im Rennweg. Es wurden den Räten weitere Maßnahmen vorgelegt, um die östliche Innenstadt den verkehrlichen Herausforderungen anzupassen, wenn die neue Linie 6 gebaut ist. Unter anderem soll die Hofstraße zwischen Maxstraße und Balthasar-Neumann-Promenade verkehrsberuhigt werden. Und der Berliner Platz wird nur noch fünf statt sieben Zufahrten haben.