Die Teilnehmergemeinschaft Eisenheim möchte im Zuge der Dorferneuerung ein Nahversorgungskonzept aufstellen. Der Wunsch ist da, dass in Eisenheim ein kleiner Dorfladen mit einer Grundversorgung an Lebensmitteln eröffnet wird. Die Bürgerinnen und Bürger werden zwar zurzeit von einem mobilen Bäcker und Metzger versorgt. Das nächste Lebensmittelgeschäft ist jedoch sieben Kilometer weit weg.
In einer gemeinsamen Sitzung des Gemeinderats mit Wolfgang Löhlein vom Amt für Ländliche Entwicklung in Würzburg und den Mitgliedern der Teilnehmergemeinschaft stellte Wolfgang Gröll verschiedene Modelle vor. Gröll ist Unternehmensberater beim Institut für Nahversorgung Bayern. Im Rahmen des Bayerischen Vorgründungscoachings bieten die Industrie- und Handelskammern mit Unterstützung des Bayerischen Sozialfonds ein besonderes Beratungsprogramm für Existenzgründer an.
Machbarkeitsstudie
Coach Gröll sieht sich als „unabhängiger Lotse, der durch Engstellen in der Vorgründerphase weiterhilft“. Sein Institut würde die Gemeinde und die Teilnehmergemeinschaft etwa bei Infoveranstaltungen, Bürgerinformationen, Befragungen und Machbarkeitsstudien begleiten. Die Arbeit würde mit der Gründungsveranstaltung einer Trägergesellschaft enden.
Als Rechtsform könnte sich Gröll eine Bürgergemeinschaft vorstellen. Dieser Vorschlag hat den Gemeinderäten gefallen. Leidenschaftlich warb der Profi dafür, den Prozess Richtung Dorfladen konkret zu starten. „Tante Emma ist back“, war sich Gröll sicher und hob die Vorteile eines Dorfladens hervor wie Regionalität, Frische, Spezialitäten, Geschmacksvielfalt, Zusatzfunktionen wie einen Apotheken-Rezeptdienst oder Kommissionsverkäufe. Besonderheiten seien auch die Herzlichkeit und das hohe Engagement der Mitarbeiter oder der Spaß beim Einkaufen im Dorf.
Kundenbeziehungen
Sauber und ordentlich müsse ein Dorfladen sein, beschrieb Gröll einen wichtigen Punkt des Erfolgs. Es sei auch selbstverständlich, dass jeder Dorfladen seinen eigenen Charakter entwickeln und Kundenbeziehungen aufbauen müsse. Auch die mobilen Versorger könnten in das Konzept eingebunden werden. „Sie sollten die Menschen von der Ideologie eines Dorfladens begeistern“, riet Gröll. Die Bürgergemeinschaft müsse mit Leidenschaft den eigenen Laden schätzen, dann sei er auch wirtschaftlich zu führen.
Das Institut für Nahversorgung wurde gebeten, ein Angebot für sein Coachprogramm zu erstellen. Es gibt nämlich schon ein zweites Angebot eines Büros, das sich dem Gremium in einer früheren Sitzung vorgestellt hatte. Wolfang Löhlein wird in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft die beiden Angebote vergleichbar darstellen und zur Entscheidung vorlegen.