Während die Bundespolitiker sich zunehmend darum bemühen, dass Kinder wieder mehr im Mittelpunkt stehen und möglichst hervorragende Qualität bei der Kinderbetreuung fordern, ist die KiTa seit Jahren Vorreiter. Vor 36 Jahren als „Studentischer Kindergarten“ gegründet, hat der Verein heute 60 Mitglieder, von denen keineswegs mehr alle Studenten sind. Die KiTa ist offen für alle.
Von Anfang an galt das Selbsthilfe-Konzept in demokratischer Abstimmung. Damals fehlten Kindergartenplätze – also wurden in Eigeninitiative welche geschaffen. Das pädagogische Konzept der Kita folgt der wissenschaftlichen Erkenntnis, wonach sich viel Bewegung und Sport schon bei kleinen Kindern ausgesprochen positiv auf Körper, Geist und Seele auswirkt. Die Eltern, die im Trägerverein das Konzept und den Ausbau der KiTa bestimmen, beugen damit dem weit verbreiteten Bewegungsmangel und Übergewicht bei Kindern vor. Deswegen bietet die KiTa außer vielfältigsten Bewegungsmöglichkeiten in Haus und Garten noch zusätzliche Bewegungsphasen: einmal pro Woche Schwimmen und ebenfalls einmal wöchentlich Turnen. Die Eltern betonen auch die sucht- und gewalt-präventive Wirkung der „Bewegungs“-Ideen.
Sie sind in die Betreuung eingebunden, engagieren sich zusammen mit zwei Erziehern, einem Kinderpfleger (Teilzeit) und einer Praktikantin. Die Eltern kochen Mittagessen und betreuen die Kinder während der Abholzeit. Bei allen Ideen – ob Fahrradfahren auf der Freifläche, Matschen im Garten, Toben drinnen oder Basteln und Bauen in der Werkstatt – bestimmen vorwiegend die Kinder selbst, was sie tun möchten. Künftig sollen noch Krabbelkinder nach Kräften gefördert werden.
23 Kinder hat die KiTa bisher auf offiziell 26 Plätzen. Nicht alle Plätze dürfen belegt werden, weil die Krabbelkinder – das sind die Kleinsten zwischen null und drei Jahren – laut Gesetz in einem Kindergarten doppelten Betreuungsaufwand erfordern, erklären Elfi Denk (Vorstandsmitglied) und Architekt Reinhard Singer. Künftig wird das besser geregelt, denn mit dem Umbau werden zusätzlich spezifische Krippenplätze geschaffen: eigene Räumlichkeiten mit Gruppen- und Essbereich, Schlafraum, Bad und Wickelbereich. Dazu stellt die KiTa eine weitere Teilzeitstelle für eine pädagogische Kraft zur Verfügung.
Auf den rund 150 Quadratmeter großen „KiTa“-Bau setzt Architekt Singer ein zweites, 100 Quadratmeter großes Stockwerk. Er musste sich sogar mit dem Denkmalschutz auseinandersetzen, weil die KiTa von der Festung aus in der Blickachse zum Main liegt.
Den Aufbau werden künftig die größeren Kinder (Kindergarten mit Drei- bis Sechsjährigen) vor allem in einem großen Gruppenraum nutzen; die Werkstatt soll nach oben verlegt werden. Unten schlafen, krabbeln und spielen dann die „Minis“, die durch die Stahlbetondecke vor Lärm geschützt sein werden, so Singer.
Eine Treppe im Innenraum verbindet die Kinderstuben, und eine Außentreppe bietet eine zusätzliche Öffnung in den Garten. Unten kommt eine neue Terrasse in Richtung zum Main hinzu. Der künftige Aufbau könnte abends oder an Wochenenden auch für kleinere Kultur-Events, Yoga-Kurse oder ähnliches genutzt werden.
Die Finanzierung von 80 000 Euro erfolgt aus Vereinsvermögen, durch Firmen- und Privatspenden und zu einem Viertel von der Stadt.
Am 14. April ist von 15 bis 17 Uhr „Tag der offenen Tür“. Mitgliedsbeitrag je nach Betreuungsstunden 110 bis 150 Euro (Warteliste!).