Als Gäste konnte der Vorsitzende Siegfried Lochner auch Landrat Eberhard Nuß, den Bezirksvorsitzenden für Rassekaninchenzüchter Josef Steinack, den stellvertretenden Kreisvorsitzenden für Rassekaninchenzüchter Günter Schürrer und den Kreisvorsitzenden für Rassegeflügel Wolfgang Wirth begrüßen.
Als der Verein vor 100 Jahren von elf Männern ins Leben gerufen wurde, war Kaiser Wilhelm II. das Staatsoberhaupt. Die Statuten, die damals festgelegt wurden, haben noch heute ihre Gültigkeit. Doch schon von 1914 bis 1919, während des Ersten Weltkrieges, ruhte die Vereinstätigkeit wieder. 1923 wurde beschlossen, den Jahresbeitrag auf zwei Eier oder den damaligen Geldwert von 500 Reichsmark festzulegen. Die Aufnahmegebühr betrug ebenfalls zwei Eier.
Wie schon während des Ersten Weltkrieges musste die Vereinstätigkeit auch im II. Weltkrieg wieder ruhen. 1944 lieferten die Mitglieder trotzdem 1600 Felle an den Fellfachwart sowie Kaninchenfleisch für die in der Rüstung beschäftigten Arbeiter ab. 1946 fand dann die erste Ausstellung des Vereins im alten Rathaus statt und vier Jahre später wurde die erste Jugendgruppe gegründet.
Ein Wendepunkt in der Vereinschronik war 1970, als am „Glockenstrang“ für 1000 D-Mark ein Gelände gekauft wurde, auf dem in den Jahren 1996 bis 1997 ein modernes Vereinsheim erbaut wurde.
In der Vereinsgeschichte gab es immer wieder große züchterische Erfolge. 1990 erhielt Siegfried Lochner mit Peking Enten das „Nürnberger Ei“, war drei Mal deutscher Meister und einmal Bayerischer Meister. Harald Schmitt wurde mit seinen King Tauben Bayerischer Meister und Egon Mölder mit DT. Großsilber zweimal Bundesmeister. Den Siegerring der Hauptclubschau erhielt mit Großchin Karl Kaduk, der ebenfalls Bayerischer Meister war und mit seinen havannafarbigen Lohzwergen wurde er 2009 Deutscher Vizemeister.
„Erreichtes bewahren, Tradition pflegen und die Zukunft gestalten!“
Jubiläumswünsche für den Kleintierzuchtverein
Bürgermeister Burkard Losert gab das Jubiläum „Anlass zur Rückschau, aber auch zum Blick nach vorn in eine noch ungewisse Zukunft.“ In vielen ehrenamtlichen Stunden haben die Vereinsmitglieder die Zuchtanlage am Glockenstrang erbaut. Die Kleintierzüchter würden mit ihrer Zucht einen großen Beitrag zur Erhaltung seltener und alter Rassen leisten und versuchen durch die Jugendarbeit die Kinder weg vom PC hin zu den Tieren zu bewegen, sagte Losert. Die Streichelzoos, die immer ein großer Anziehungspunkt bei Ausstellungen sind, zeigten, dass das Interesse sich mit den Tieren zu beschäftigen, durchaus vorhanden ist.
Der Kreisverbandsvorsitzende Wolfgang Wirth betonte besonders die Wichtigkeit der Rassegeflügelzucht. Vor allem alte Rassen geraten immer mehr ins Hintertreffen, teilweise stehen sie schon auf der vom Aussterben bedrohten „Roten Liste“. Das Problem, so Wirth, sei, dass zwar alle Eier von glücklichen Hühnern möchten, aber „bitte nicht vor meiner Haustüre“. Dass Hähne auch mal krähen müssen, werde sowieso als Belästigung empfunden.
Trotzdem machten die Gäste der befreundeten und benachbarten Kleintierzuchtvereine den Rimparer Züchtern Mut, weiter „Erreichtes zu bewahren, die Tradition zu pflegen und die Zukunft zu gestalten!“
Der Bezirksvorsitzende für Rassekaninchenzüchter, Josef Steinack, überreichte als Anerkennung für die erfolgreiche Vereinsarbeit an Siegfried Lochner den Ehrenteller des Bezirksverbandes, den Ehrenteller des Zentralverbandes und den Ehrenteller des Landesverbandes. Zudem hatten alle Gäste ein kleines „Geschenk“ für den Verein dabei.
Im Rahmen des Festkommerses erhielten Renate Kaduk und Dieter Schlotter den Fritz-Aichele-Lorbeerkranz in Gold für 40 Jahre Mitgliedschaft.
Zu Ehrenmitgliedern wurden Max Mehlig, Karl Kaduk und Kurt Schömig ernannt.
Annette Schlotter, Robert Heinrich und Wolfgang Will wurden für 25-jährige Vereinsmitgliedschaft mit dem Fritz-Aichele-Lorbeerkranz ausgezeichnet.
Schon heute haben die Rimparer Kleintierzüchter zur 25. Kreiskaninchenschau im November eingeladen. Neben einem attraktiven Rahmenprogramm gibt es auch wieder eine Tombola.