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Konkrete Kunst spannend präsentiert

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Konkrete Kunst spannend präsentiert

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    Konkrete Kunst spannend präsentiert
    Konkrete Kunst spannend präsentiert Foto: FOTO ANGELA SEY

    Thau zeigte Augentäuschung und Bewegung in der konkreten Kunst. Bilder, die sich natürlich nicht wirklich drehen und oder bewegen, aber so konzipiert wurden, dass sie diese Täuschung auferlegen. Der Besucher erfuhr viel Interessantes über Motoren und Materialität der "bewegten" Kunst der 60er und 70er Jahre.

    Die Kunsthistorikerin, die als eine von neun freien Mitarbeiterin zum Führungspool des Kulturspeichers gehört, leitete damit eine von drei Führungen, die am Freitag im Museum angeboten wurden. Anlass war die diesjährige lange Museumsnacht. Sie begann um 18 Uhr und endete nach Mitternacht.

    Liane Thau führte noch ein zweites Mal an diesem Abend und zeigte "Lieblinge und Highlights der Sammlung", denn längst hätten die Besucher "ihre" Lieblinge in der Ruppert-Sammlung, aber auch in der städtischen Sammlung auserkoren. Die dritte und letzte Führung gab die Leiterin des Kulturspeichers, Dr. Marlene Lauter, selbst. Ihr Thema "Plastik ohne Plastik - Material in der konkreten Kunst". Dabei erklärte sie unter anderem eine Säule aus handgeschöpftem Papier.

    Parallel zu den Führungen hielten Experten Vorträge innerhalb der Fine A.R.T.S. Fläschchen mit allerhand Elixieren und Zutaten hatte sich Burkhard Mayer aufgebaut, dazu eine Tafel mit geheimnisvollen Formeln. Doch nicht die Zauberformel der Goldherstellung sondern schlichte, aber nicht weniger wirksame Zutaten zu den Lacken und Farben für Streichinstrumente der Zeit um Stradivari wurde hier veranschaulicht. Vor einem Gemälde, das sinnigerweise Wolfgang Amadeus Mozart und dessen Vater Leopold zeigte, erklärte der Geigenbaumeister allerhand über die Rohstoffe der Zeit, über historische Harze und Fettstoffe aus dem Raum Cremona, einer Hochburg der Geigenbauer. "Wenn die Stoffe in das Holz eindringen, könnten sie schon die Struktur leicht verändern, aber sie bestimmten weniger den Klang als die optische Ästhetik", schildert Mayer sachlich-fachlich.

    Auf "eine Reise in den Möbelbau des Biedermeier und Barock" lud Jürgen Geisel die Besucher. Der vereidigte Sachverständige für Möbelrestaurierung zeigte dabei Schmuckstücke der vergangenen Zeiten, die keineswegs vergangen sind.

    Schließlich und endlich beschäftigte sich Markus Döbele mit den Pastellen von Max Ackermann. Er präsentierte den Weg von der Farbskizze zum Farbraum.

    Höhepunkt des Abends war eine musikalische Uraufführung. Im Rahmen der Neuen Musik brachten 28 Studierende der Würzburger Musikhochschule John Cage's "Apartment" auf unterschiedlichen Instrumenten und in unterschiedlichen Räumen der passenden konkreten Kunst zu Gehör.

    Ein informativer, unterhaltender und spannender Kunstgenuss wurde in jener Nacht geboten, der durch die Mischung der unterschiedlichen Bereiche besonders gewann.

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