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WÜRZBURG: Kritik beim Winzerverein Heidingsfeld: Bürokratie bedroht Vereine

WÜRZBURG

Kritik beim Winzerverein Heidingsfeld: Bürokratie bedroht Vereine

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    Gute Laune trotz ernster Worte: Unser Bild zeigt (von links) Hubert Wohlfart (Vorsitzender des Winzervereins Würzburg Heidingsfeld), Bürgermeister Adolf Bauer, Barbara Wohlfart (Weinprinzessin), Ernst Balling (Ehrenmitglied), Albin Hupp (Ehrenmitglied), Oliver Jörg (Landtagsabgeordneter), Florian Hofmann (zweiter Vorsitzender), Marion Wunderlich (Weinkönigin) und Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake.l
    Gute Laune trotz ernster Worte: Unser Bild zeigt (von links) Hubert Wohlfart (Vorsitzender des Winzervereins Würzburg Heidingsfeld), Bürgermeister Adolf Bauer, Barbara Wohlfart (Weinprinzessin), Ernst Balling (Ehrenmitglied), Albin Hupp (Ehrenmitglied), Oliver Jörg (Landtagsabgeordneter), Florian Hofmann (zweiter Vorsitzender), Marion Wunderlich (Weinkönigin) und Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake.l Foto: Foto: Franz Nicke

    Bürokratische Hürden, das große Haftungsrisiko von Vereinsvorständen, der Rückblick auf das erste von zwei Jahren der Weinprinzessin Barbara Wohlfart sowie Ehrungen verdienter Mitglieder standen im Mittelpunkt des 155. Jahrtages der Gründung des Winzervereins Würzburg-Heidingsfeld. Der Festzug zur Kirche St. Laurentius und ein Dankgottesdienst gehörten ebenfalls zum Programm.

    Um den Festzug durchführen zu dürfen, musste der Winzerverein eine Erklärung abgeben, dass man eine Versicherung für die Teilnehmer habe, begann Vorsitzender Hubert Wohlfart die Liste der benötigten Unterlagen. „Interessanter sind die weiteren Erklärungen, die abgegeben werden müssen.“ Beispielsweise die Freistellungserklärung von Ersatzansprüchen von der gesetzlichen Schadenersatzpflicht für alle Körperschaften des öffentlichen Rechts. Außerdem musste der Verein schriftlich seinen Verzicht erklären, keine Ersatzansprüche gegenüber dem Straßenbaulastträger zu stellen.

    In seiner Gesamtbeurteilung der Situation hob Wohlfart hervor, „man geht mit dem Verein und im Rahmen des Paragrafen 26 des Bürgerlichen Gesetzbuches auch als Vorsitzender ein beträchtliches Haftungsrisiko ein, um Veranstaltungen auf öffentlichem Grund wie den heutigen Festzug durchzuführen“. Die Vorstandshaftung wurde zwar gedeckelt, entspreche aber nach wie vor einem „deutlichen fünfstelligen Betrag“.

    Nicht zuletzt aufgrund des großen ehrenamtlichen Engagements in Vereinen sowie der vieler Aktionen, die der Allgemeinheit zu Gute kämen und die Milliarden Euro wert seien, forderte der Vorsitzende die politischen Entscheidungsträger zu Korrekturen auf. „Sonst wird das dazu führen, dass Veranstaltungen spürbar reduziert werden.“

    Milliarden eingespart

    Dies hätte gravierende Auswirkungen, denn der aufgrund der ehrenamtlichen Tätigkeit in Vereinen eingesparte Milliardenbetrag müsste dann von „öffentlichen Körperschaften“ übernommen werden.

    Landtagsabgeordneter Oliver Jörg zeigte Verständnis für die Anliegen Wohlfarts. „Viele gut gemeinte Verwaltungsvorschriften“ machten den Vereinen und deren Vorständen das Leben schwer. „Ich verstehe, dass das frustriert.“ Die vom Winzervereinsvorsitzenden vorgetragenen Probleme werde er dem bayerischen Ministerpräsidenten mitteilen.

    Jörg dankte den Mitgliedern des ältesten Winzervereins Deutschlands vor allem wegen der Pflege der Kulturlandschaft sowie der lange Zeit bestehenden Traditionen. Bürgermeister Adolf Bauer versicherte, die Stadtverwaltung werde „die Anregungen des Vereinsvorsitzenden aufgreifen und umsetzen – die Frage ist nur wann“.

    Viel Beifall erhielt die Heidingsfelder und damit auch Würzburger Weinprinzessin Barbara Wohlfart für ihren Rückblick auf das vergangene Jahr. Insgesamt absolvierte sie 124 Termine. Sie besuchte zum Beispiel 25 Weinfeste, zehn Weinproben, von denen sie einige moderierte, und nahm an sieben Prinzessinnenkrönungen teil.

    „Schöne Stunden erlebte ich auch beim Barockfest in der Residenz“, sagte sei, außerdem während des Sommerempfangs des bayerischen Landtags in Oberschleißheim. Die junge Dame repräsentiert noch ein weiteres Jahr die edlen Tropfen aus den Lagen „Kirchberg“ und „Stein“.

    Viele Mitglieder geehrt

    Zum 155. Geburtstag des Winzervereins gratulierte auch die Fränkische Weinkönigin Marion Wunderlich. Sie betonte, dass der Verein sowohl traditionsbewusst als auch modern sei. Erfolgreiche Premieren wie die erste Nacht-Weinwanderung mit 160 Teilnehmern bewiesen, dass man sich neue Ziele setzen und Ideen verwirklichen sollte.

    Während der Feier wurden Ernst Balling und Albin Hupp zu Ehrenmitgliedern ernannt. Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Michael Balling, Anton Brand und Werner Wagner geehrt. Seit 25 Jahren halten dem Verein die Treue: Rudolf Hofmann, Helga Huter, Elke Köberlein-Sonet, Michael Schlagbauer, Karin Spiegel und Dieter Wetzel.

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