Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Küche richtig auf den Kopf gestellt

WÜRZBURG

Küche richtig auf den Kopf gestellt

    • |
    • |
    So könnte sich das Restaurant-Chef Bernhard Reisser vielleicht auch gut vorstellen. Ein Teil der Frauen-Union-Koch-Riege beim Wettbewerb gegen die Journalisten. Neben Humor war auch Kreativität und durchaus Fachwissen gefragt.
    So könnte sich das Restaurant-Chef Bernhard Reisser vielleicht auch gut vorstellen. Ein Teil der Frauen-Union-Koch-Riege beim Wettbewerb gegen die Journalisten. Neben Humor war auch Kreativität und durchaus Fachwissen gefragt. Foto: FOTO theresa ruppert

    Eingeladen hatte die Frauenunion. Sie war, so ihre Vorsitzende Micaela Potrawa, bei einer Stadtführung auf das Thema gekommen, als man die „Suppenküche“ der Erlöserschwestern besuchte und erfuhr, dass immer mehr ältere Menschen und auch Kinder dorthin kommen, um eine warme Mahlzeit zu erhalten. Sie habe bei der Gelegenheit einen Armenbericht für die Stadt Würzburg gefordert und dabei erfahren, heute sei in der Stadt jedes fünfte Kind von Armut betroffen, so Potrawa. Da wollte sich die Frauenunion dem Thema verstärkt annehmen.

    Eine „Schlacht am kalten Buffet“ mit sozialem Hintergrund, wie sie einst Reinhard Mey ironisch besang, wurde gewiss nicht daraus. Man wollte eine Wohltat, die über den Wahltag hinausgeht, mit Arbeit und Spaß verbinden. Den Spaß und die Arbeit hatten bereits zwei Koch-Teams aus Mitgliedern der Frauenunion, die sich auch um ein Stadtratsmandat bewerben, und Journalisten verschiedener Würzburger Medien. Und der wirkliche Nutzen soll dann der Suppenküche bei den Erlöserschwestern zusammen mit weiteren Spenden zugute kommen.

    Wettkampf über Stunden

    Geschmack, Kreativität, Teamgeist und Sauberkeit waren die Vorgaben. Das Material für Vor- Haupt- und Nachspeise, ein Suppen-Fonds, gemahlene Leber, viel Gemüse, Bratwürste, Kraut, Äpfel und diverse Zutaten. Ganz feste Zeitvorgaben für die harte Jury von OB Pia Beckmann, Schwester Irmentraut, Gisela Gehle, Regine Troyka und Küchenchef Bernhard Reisser waren einzuhalten. Dann tummelten die Mannschaften der Unionsdamen in einem gnadenlosen Gewusel aus Micalea Potrawa, Sabine Unckell, Judith Jörg, Julia Austria-Koch, Sabine Wolfinger, Sonja und Christine Buchberger, Anke Stumpf, Edeltraud Linkesch, Lucia Stibor, Andrea Behr, Andrea Cronauer und Christine Bötsch sowie den Journalisten Claudia Penning-Lohter (Prima Sonntag), Elfi Walter (Top-Magazin), Herbert Kriener (Main Post), Richard Wust (Volksblatt), Frank Müller (BR), Norbert Hufgard (TV Touring), Elmar Marquardt (Charivari) und Oliver Kestner (WOB) zusammen in der Prof-Küche.

    Am Schluss stand am Tisch minutiös genau von den CSU-Damen ein „Dialog aus Griess- und Leber-Klößchen mit Würzburger Flädle“, Bratwurst-Varianten mit Kraut, zweierlei Gemüse-Pürees und ein gebratener „Fränkischer Liebesapfel“. Dem hatten die Journalisten eine „Soupe Journaille“ mit frischen Leber-Röllchen und Gemüse, ein Bratwurst-Stew „St. Kilian“ und den beschwipsten Apfelstrudel „Schaumschläger“ entgegengesetzt.

    Eine harte Nuss für die Jury, die schließlich beide Mahlzeiten verköstigen durfte. Am Schluss gab es lautstarken Riesenjubel bei den Journalisten. Haarscharf hatten sie gewonnen mit ihrer Phantasie bei der Suppe und vielleicht beim Nachtisch. Das Bratwurst-Gulasch war zwar geschmacklich ein echter Reißer, nicht aber optisch. Da nützte auch die Garnierung am Tellerrand nichts mehr, denn der gehört dem Kellner zum Anfassen, belehrte Bernhard Reisser. Die Damen hatten ein klein wenig zu viel auf Hausmannskost gesetzt. „Es war sauknapp“, so das Urteil der Jury.

    So kann Kochen nicht schöner sein. Vor allem wenn trotz der chaotischen Zustände in „ihrem Reich“ die Köche Gernod Endres und Heiko Kolb für die ganz kleinen aber wichtigen Tipps zur Verfügung stehen und mit dem Küchenservice von Roman Cyranek das ganze Geschirr sofort wieder verschwindet. Die Küche war jedenfalls mit der Nachspeise wieder blitzsauber. Der Traum von jeder Hausfrau/mann.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden