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Kürnach: Kürnach: Straßenerneuerung Neuer Berg jetzt doch mit einem getrennten Kanalsystem

Kürnach

Kürnach: Straßenerneuerung Neuer Berg jetzt doch mit einem getrennten Kanalsystem

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    Es ist eines der ältesten Themen im Gemeinderat Kürnach, und es ist auch eines der meist diskutierten: die Straßenerneuerung Neuer Berg mit einem neuen Kanal im Trennsystem und einer Treppe. Dass die Straße erneuert werden muss, war auch vor Jahren schon klar, sagte Bürgermeister René Wohlfart im Telefonat mit dieser Redaktion. "Damals gab es noch die Straßenausbaubeitragssatzung, wonach die Anwohner bei Erneuerungen zur Kasse gebeten werden konnten", so Wohlfart. Da hatten sich die Anwohner noch erfolgreich gegen die Erneuerung gestemmt. Nachdem in Bayern nun diese Satzung hinfällig geworden ist, "hätten die Anwohner nun gern eine neue Straße". Die werden sie wohl auch bekommen, mitsamt einem erneuerten Kanalsystem, und zwar im Trennsystem, das das Schmutz- vom Regenwasser trennt.

    Nun hatte der Rat das zwar auch im Mai vorigen Jahres so beschlossen, und es waren Kosten von gut 3,3 Millionen Euro im Raum gestanden. Eine Neuberechnung durch das Ingenieurbüro Auktor aber dürfte bei so manchem Ratsmitglied für Schnappatmung gesorgt haben. Denn bedingt durch gestiegene Kosten kommen auf die Gemeinde jetzt 4,5 Millionen Euro an Kosten zu. "Das ist 1,2 Millionen Euro über der vorigen Kostenschätzung", sagte Wohlfart. Bedingt auch durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine hatten die Kosten einen "enormen Sprung" genommen, weshalb der Bürgermeister die möglichen Sparpotenziale im Rat vorgestellt hatte.

    Mischsystem wäre die kostengünstigere Variante

    Eines davon war, auf das Trennsystem zu verzichten und beim alten Mischsystem zu bleiben. "Ein Trennsystem kann man sich leisten, wenn man keine Geldprobleme hat", sagte er mit Blick auf die Haushaltslage sowohl der Gemeinde als auch der Bürger. Denn die Anwohner müssten eigentlich ihre Hausanschlüsse von Misch- auf Trennsystem umstellen und neu anschließen, und das kann durchaus ins Geld gehen. Was bei Neubaugebieten grundsätzlich gemacht wird, nämlich das Trennsystem, "können wir nicht unbedingt beim Bestand an Wohnhäusern nachholen", sah Wohlfart die Problematik. Daher würde das in absehbarer Zeit auch nur bei solchen Privatgrundstücken geschehen, die unabhängig von der Abwasserentsorgung grundlegend saniert werden.

    Es sei eine lange und intensive Diskussion im Rat gewesen, schilderte Wohlfart gegenüber dieser Redaktion. "Da hat sich wirklich jeder zu Wort gemeldet, jeder hat mit sich gerungen, und ich habe die Diskussion auch bewusst laufen lassen", sagte er. Es hätten sich zwei Seiten entwickelt, eine für das Behalten des Mischsystems und eine für das Trennsystem, "alles mit nachvollziehbaren Argumenten". Grundfrage war, den Beschluss vom Mai (Trennsystem) aufzuheben und beim Mischsystem zu bleiben, was gut 1,2 Millionen Euro eingespart hätte.

    Abstimmungsergebnis fällt denkbar knapp aus

    Die "Fraktion Trennsystem" sprach von der Chance, zukunftsorientiert und ökologisch zu investieren, mit positiven Auswirkungen auf die Reinigung des dann nach "sauber" (Regenwasser) und "schmutzig" (Abwasser) getrennten Abwassers. Das sei auch eine gute Grundlage für weitere, in dem Bereich mögliche Neubaugebiete. Die vorfinanzierten Kosten kämen zwar über Jahrzehnte wieder in die Gemeindekasse, aber sie kämen zurück. Dagegen hielt die "Fraktion Mischsystem", dass sie mit weniger privaten Anschließern rechnen müssten und dass aktuell dafür auch kein Geld vorhanden sei. Das würde den finanziellen Spielraum auf Jahre hinaus einschränken. Andere Aufgaben wären dann nicht mehr so schnell zu erfüllen. Letztlich fiel die Abstimmung mit 9:8 für das Trennsystem denkbar knapp aus. "Also Vollausbau mit Trennsystem", so der Bürgermeister, "jetzt müssen wir schauen, was das für Folgen hat."

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