Besonders stark vertreten sind die Bildhauer. Von Otto Sonnleitner (1906-1985), dessen künstlerischer Nachlass sich im Besitz der Diözese befindet, ist eine seiner tief religiösen Madonnenfiguren aufgestellt.
Norbert Kleinlein (geb. 1945) ist mit seinen minimalistischen Arbeiten bereits in einigen deutschen Museen präsent. In der Diözesan-Sammlung ist von ihm ein Kruzifix aus Holz zu sehen. Auf den Korpus hat er verzichtet, statt dessen durchbohrt ein Keil das Kreuz, an dem rote Farbe an Blut und damit an den Opfertod gemahnen.
Auch Joachim Koch (geb. 1949) zeigt Figuratives, einen Hl. Georg aus Eisen und Blei von 1983/1995. Von dem Würzburger Herbert Mehler (geb. 1949) stammt eine Plastik, die auf dem Kiliansplatz aufgestellt wird. Sie ist aus Kupfer und Beton gefertigt und trägt den Titel "Empfänger" - ein Begriff, den Joseph Beuys häufig verwendete.
Eine Arbeit von Rainer Stoltz (geb. 1951) wird ebenfalls auf den Platz gestellt, "Adam finale II". In der Sammlung selbst sieht man ihn mit weiteren Werken wie einem Altarkreuz, dem "Lenker", "Kain" sowie zwei Figuren des Hl. Sebastian. Letztere sind einer Oberrheinischen Tafelmalerei mit den beiden Johannes und einem fränkischen Sebastian (um 1500) gegenübergestellt.
Angelika Summa (geb. 1952), die in der Ausstellung "Mensch Maria" für Aufsehen sorgte, zeigt ein aus Messingdraht kunstvoll gewirktes Gewand, das 1992 entstand. Jüngster in der Riege der Bildhauer ist Arno Hey, Jahrgang 1964; von ihm stammt ein "Kopf" aus Stahl.
Zu den Malern: Altmeister Karl Clobes (1912-1996), der zahlreiche Sakralräume ausgestattet hat, malte die "Versuchung Jesu". Es ist ein charakteristisches Spätwerk von 1990.
Helmut Booz, geboren 1933, wirkte als Lehrer in Paris, ehe er an die Universität Würzburg wechselte. 1964 entstand das Gemälde "Barock/Asamkirche". Der Künstler löst den Kirchenraum auf und liefert ein kubisch-dynamisch wirkendes Bild der Architektur.
Polykarp Ühlein absolvierte sein Kunststudium in Frankfurt am Main. Der Geistliche hat zahlreiche Gotteshäuser in der Mission ausgestattet. "Auf der Schulter eines Engels" ist ein abstraktes Gemälde von 1997, bei dem Farbe und Formen zum Ausdrucksträger werden.
Für Aufsehen und Widerspruch sorgte vor einer Generation die kritische Kunst von Robert Höfling (1919-1997). An das Enfant terrible der fränkischen Kunstszene aus Hammelburg wird im Museum am Dom mit drei Arbeiten erinnert. "Perit mundus - finit iustitia. Wenn Ihnen das alles zu schwarz erscheint, es gibt noch Wälder und Auen . . ." malte er 1973/76. "Die naturgetreue Darstellung eines unglücklichen Ereignisses mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen und Angehörigen" wurde vor 1978 geschaffen. Die monumentale Malerei - neun Tafeln in der Gesamtgröße von ca. sechs mal vier Metern - zeigt eine Massenszene, die an das barocke Thema des Höllensturzes angelehnt scheint. Die kleinere "Christi, ein Ölgemälde von 1997, rückt Christus in ein übernatürliches Licht.
Jürgen Wolf, Jahrgang 1958, malte 2001 eine fotorealistische Darstellung südlichen Strandlebens, über dem im Himmel als Hinweis auf Mystisches überdimensional das Wort "da" erscheint.
Das Museum am Dom ist ab Freitag für Besucher geöffnet.