„Wir haben unser Geschäft zum 31. Dezember zugesperrt“, bestätigt Inhaber Michael Weiler. „Ich bin 56 Jahre alt, habe keine Frau und keine Kinder, meine Mutter, die im Laden mitgeholfen hat, ist 83 Jahre alt, die kann und will nicht mehr, da machen wir als Konsequenz also zu.“
Es gebe sehr viele neue Auflagen, berichtet Weiler, und hinzu komme, dass er ins Geschäft investieren müsste. „Bis das Geld wieder drin ist, dauert es, dabei ist die Konkurrenz hart, denn meiner Ansicht nach werden die Lebensmittel heutzutage zu billig verkauft“, erklärt er.
21 Jahre lang habe er das Geschäft alleine mit seiner Mutter geführt, davor lange Zeit mit gemeinsam mit seinem Vater, sagt Weiler. Gegründet wurde die Metzgerei vom Großvater im Jahr 1913, damals noch am Schenkhof. „Die sind die aber schon während oder kurz nach dem Ersten Weltkrieg in die Schustergasse umgezogen, berichtet Weiler. Einen Nachmieter für die Räumer gebe es auch schon. „Es wird ein Geschäft mit Modeaccessoires, Schuhen und Handtaschen sein“, mehr verrät Weiler aber noch nicht.
Bei Butlers am Barbarossaplatz ist der Laden auch schon fast leergekauft. Auch hier verkünden Plakate im Fenster die baldige Schließung. „Da gab es einen Vermieterwechsel und der neue Besitzer will das Haus im großen Stil für eine mehrgeschossige Nutzung umbauen“, sagt Butlers-Geschäftsführer Wilhelm Josten von der Firmenzentrale in Köln. „Wir haben das aber schon länger gewusst und deshalb vorab ja schon die sehr schöne Filiale am Kürschnerhof neben dem Hugendubel eröffnet“, so Josten weiter. „Am Barbarossaplatz schließen wir am Samstag, 10. Januar“, sagte Filialleiterin Kerstin Müller.
Käufer das Gebäudes am Barbarossaplatz ist ein Düsseldorfer Projektentwickler, der auf seiner Internetseite für den Umbau rund 12,3 Millionen Euro veranschlagt. Der künftige Mieter auf zwei Etagen mit rund 500 Quadratmetern Verkaufsfläche werde das Modelabel „edc“ sein, so ein Sprecher der Düsseldorfer. Neben „edc“ bleibe das Geschäft mit dem Namen „Liberty“ weiter Mieter in dem Gebäude, so der Sprecher weiter. Bei „edc“ handelt es sich um eine eigenständige Marke mit eigener Produktlinie unter dem Dach von „Esprit“, das in Würzburg bereits ein Geschäft am Dominikanerplatz hat. Dies bleibt nach Auskunft des„Esprit Medien Office“ erhalten.
Ausverkaufs-Schilder
Und auch wer dieser Tage über die Alte Mainbrücke am Wöhrl vorbei geht, und dort in die Schaufenster der Hampelmann-Spielwaren-Filiale im Obergeschoss blickt, sieht auch da die Ausverkaufs-Schilder kleben. „Wenn die Umsätze zurück gehen, muss man rechtzeitig die Bremse ziehen“, sagt Rainer Lingg vom Hampelmann-Hauptgeschäft im Inneren Graben. Das Geschäft dort bleibt bestehen, „da haben wir eine sehr gute Lauflage, das ist im dritten Stock dort nicht der Fall gewesen“.
Des Hampelmannes letzte Stunde im Wöhrl schlägt nach Linggs Auskunft bereits am 17. Januar. Nach Spielwaren wird es dann ab Frühjahr im dritten Stock des Wöhrl-Hauses Sportartikel geben. „Wir bauen unser Haus um“, bestätigt Stefan Rottler, Geschäftsleiter des Hauses am Vierröhrenbrunnen.
Und auch die Thalia-Buchhandlung in der Domstraße wird, wie bereits berichtet, am 17. Januar schließen und ins neue ECE-Einkaufscenter nach Schweinfurt ziehen. Die Räume in Würzburg waren zu klein, größere nicht zu finden, die Hoffnung auf einen möglichen Umzug in die Würzburg Arcaden sei mit der Ablehnung das Einkaufscenters am Bahnhof im Bürgerentscheid vor zwei Jahren gestorben, hieß es. Hier wollte der Hausbesitzer, ein Würzburger Makler, auf Volksblatt-Anfrage den Namen des Nachmieters nicht nennen. Aber die Lage an der Ecke zum Sternplatz zählt sicherlich mit zu den besten, die Würzburg zu bieten hat.