
Der Landkreis Würzburg erweitert die Nutzung erneuerbarer Energien an seinen Liegenschaften. Der Ausschuss für Bauen, Verkehr und Infrastruktur hat einstimmig beschlossen, vier neue Photovoltaikanlagen auf Gebäuden des Landkreises zu installieren. Diese sollen auf dem Dach der Führerschein- und Zulassungsstelle am Hauptsitz des Landratsamts in der Würzburger Zeppelinstraße, auf der Sporthalle des Deutschhaus-Gymnasiums in Würzburg, auf dem Dach der Realschule am Maindreieck Ochsenfurt sowie einem Dienstgebäude der Landkreisverwaltung in Ochsenfurt errichtet werden. Zusätzlich sind im Zuge von Baumaßnahmen weitere PV-Anlagen auf dem Neubau der Förderschule in Gaukönigshofen, dem Anbau der Realschule Höchberg und dem Gebäude der Förderschule in Höchberg geplant, schreibt das Landratsamt in einer Mitteilung, aus der diese Informationen stammen.
Die Entscheidung basiert auf positiven Erfahrungen mit bestehenden Anlagen, die bereits erhebliche Einsparungen bei den Stromkosten ermöglichten. Mit den neuen Anlagen soll der Eigenverbrauch von selbst produzierter Energie durch Speichertechnik erhöht werden, was zu weiteren Kosteneinsparungen führen soll. Besonders die Realschule in Ochsenfurt profitiert aufgrund hoher Grundlasten, etwa durch den Betrieb des Hallenbads. Die Sporthalle am Deutschhaus-Gymnasium soll sogar mehr als 50 Prozent ihres Verbrauchs selbst decken können.
Die Investitions- und Wartungskosten der größten Anlage in Ochsenfurt amortisieren sich laut Jan Weber, Leiter des zentralen Fachbereichs Kreiseigene Schulen, Liegenschaften, Straßen und Hochbau, bereits nach sieben Jahren. Andere Anlagen rechnen sich nach elf bis 18 Jahren. Bei einer wirtschaftlichen Nutzungsdauer von 20 Jahren lohnen sich alle Investitionen, zudem wird der Landkreis unabhängiger von Strompreisschwankungen. Landrat Thomas Eberth betonte die Notwendigkeit sorgfältiger Investitionsprüfungen angesichts der angespannten Haushaltslage, sieht jedoch in den Investitionen in erneuerbare Energien eine mittelfristige Einsparung und einen Schritt hin zu einer klimafreundlichen Verwaltung. Der Ausbau erneuerbarer Energien ist Teil eines 2013 erstellten Energiekonzepts, das auch energieeffiziente Maßnahmen und Beratungsangebote umfasst. Der Kreistag hat im Juli 2023 die Umstellung der Energieversorgung auf 100 Prozent erneuerbare Energien bekräftigt. Laut Energiemonitor des Stromnetzbetreibers bayernwerk netz war der Stromverbrauch im Landkreis in den letzten Jahren zu 89 Prozent durch Eigenversorgung gedeckt.