Im Landkreis Würzburg leben zur Zeit 105 Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien. Aus den unterschiedlichsten Gründen können sie nicht in ihrer Herkunftsfamilie leben: Kindesmisshandlung, Verhaltensauffälligkeiten, Überforderung der Eltern, psychische oder geistige Behinderung oder Drogenabhängigkeit der Eltern.
Sorgfältige Auswahl
Das Amt für Jugend und Familie ist froh, wenn sich Ehepaare als Pflegeeltern zur Verfügung stellen. Doch es muss auch eine sorgfältige Auswahl getroffen werden. Die zukünftigen Pflegeeltern werden mehrfach überprüft.
Es geht dabei um persönliche Kompetenz und die Wohnverhältnisse. Auch die finanziellen Verhältnisse spielen eine Rolle und es wird ein Führungszeugnis verlangt. Wichtig sind auch der Pflegeelternkurs und das vielfältige Fortbildungsangebot. Pflegeeltern sind für das Amt für Jugend und Familie sehr wichtig. Daher wurden besonders treue und langjährig tätige Pflegeeltern von der stellvertretenden Landrätin Elisabeth Schäfer und Kreisjugendamtsleiter Hermann Gabel geehrt.
Urkunde und Gutschein
Sie erhielten eine Urkunde des Landrates und als Präsent einen Essensgutschein. Hermann Gabel (Kreisjugendamtsleiter) nutzte die Gelegenheit sich auch bei den beiden Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes Petra Fleischmann und Julia Weinacht für ihre engagierte Mitarbeit zu bedanken.
„Das Jugendamt ist Wächter für und über Kinder, und es muss unterstützend eingreifen, wenn Not am Mann ist,“ erklärte Elisabeth Schäfer. Die Unterbringung in Familien sei immer besser als in einem Heim. Sie bedankte sich bei den Pflegeeltern, die den Kindern eine bestmögliche Erziehung ermöglichen.
„Sie sind Dienstleister für das Jugendamt. Doch was noch wichtiger ist, sie sind die Ersatz-Familie für diese Kinder. Das ist etwas, das nicht genug belohnt werden kann“, meinte die stellvertretende Landrätin. Und sie schloss mit dem Satz: „Wir brauchen Sie!“
Ausgezeichnete Pflegeeltern
Maria Luise und Klaus Amend aus Estenfeld: Fünf Pflegekinder haben sie aufgenommen. Drei leben heute noch in der Familie. Ein Sohn ist schon erwachsen und wohnt in der Einliegerwohnung des Ehepaares.
Ingrid Ehrmann aus Bieberehren: Sie begann mit ihrem Mann vor 25 Jahren, sich um Pflegekinder zu kümmern. Auch nach dem Tod ihres Mannes hat sie für sechs Pflegekinder gesorgt.
Christa und Peter Geiger aus Bütthard: Sie sind seit 25 Jahren dabei. Jedes der vier Kinder hat seinen Weg gefunden. Ein inzwischen volljähriges Mädchen lebt immer noch in der Familie.
Manuela und Harald Hochum aus Bergtheim: Das Ehepaar ist immer eingesprungen, wenn Not am Mann war. Kurzfristig und für begrenzte Zeit lebten viele Kinder bei ihnen. Derzeit haben zwei Pflegekinder eine Familie bei ihnen gefunden.
Barbara und Bruno Lurz aus Sulzfeld: Insgesamt 16 (!) Kinder fanden bei ihnen eine neue Familie. Zur Zeit kümmern sie sich um ein Pflegekind und um zwei Bereitschaftspflegekinder.
Christine und Andreas Pilz aus Böttigheim: Vier Kinder haben bei ihnen eine neue Heimat gefunden. Zur Zeit leben zwei Kinder und ein Säugling bei ihnen.