Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sprach von einem „besonderen Tag für die Region und für ganz Bayern“, Uni-Präsident Alfred Forchel von einem „Meilenstein für unsere Universität“: Seit Mittwoch ist Würzburg offiziell Standort des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) – das weltweit einzige Forschungszentrum seiner Art. Bei einem feierlichen Gründungsakt im Fürstensaal der Würzburger Residenz wurden die entsprechenden Vereinbarungen unterzeichnet.
Ein dicker Scheck vom Freistaat
Ilse Aigner hatte auch gleich einen großen Scheck mitgebracht: 16,5 Millionen Euro aus der Nordbayerninitiative stellt der Freistaat als Anschubfinanzierung für das HIRI zur Verfügung und übernimmt zusätzlich die Kosten für die Infrastruktur und ein neues Gebäude in Höhe von rund 30 Millionen Euro. Nach der Aufbauphase wird der Betrieb des Instituts von der Helmholtz-Gemeinschaft jährlich mit 5,5 Millionen Euro finanziert.
Das HIRI, eine gemeinsame Einrichtung der Julius-Maximilians-Universität und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig, ist die sechste Helmholtz-Einrichtung im Freistaat: „Die Helmholtz-Gemeinschaft ist in Bayern fest verankert“, betonte Aigner.
100 neue Arbeitsplätze
An der ersten Helmholtz-Einrichtung in Unterfranken werden gut hundert Arbeitsplätze entstehen. Im Mittelpunkt der Forschung stehen RNA-Moleküle und ihre Rolle bei der Entstehung von Infektionskrankheiten. „Künftig wird in Würzburg der Grundstein für neue Medikamente mit enormem Heilungspotenzial gelegt. Diese Forschung ist lebenswichtig“, sagte Aigner. Leiter des Instituts ist mit Professor Jörg Vogel ein international renommierter Wissenschaftler. Das unter seiner Federführung entstandene Konzept des HIRI wurde im vergangenen Herbst von einem Gutachter-Ausschuss als „internationally outstanding“ (international herausragend) bewertet. „Dieses Prädikat hat Seltenheitswert“, betonte die stellvertretende Ministerpräsidentin.
Politiker zogen am selben Strang
Neben der Top-Bewertung der Gutachter war vor allem die schnelle Finanzierungszusage des Freistaats entscheidend dafür, das HIRI nach Würzburg holen zu können, berichtete Uni-Präsident Alfred Forchel. Sein Dank ging nicht nur an Aigner und ihr Ministerium, sondern auch an Landtagspräsidentin Barbara Stamm und die beiden Würzburger Abgeordneten Oliver Jörg (CSU) und Georg Rosenthal (SPD), die das Projekt „von Beginn an mit großer Begeisterung unterstützt haben“.