Während des Festes in der Staatliche Feuerwehrschule Würzburg hatten die Gäste ein lachendes und ein weinendes Auge: Sie feierten das 60-jährige Bestehen dieser Einrichtung sowie den Abschied des Schulleiters Axel Häger, der nach 14-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand ging.
Die 1949 in der Faulenbergkaserne gegründete und seit 1951 in der Zellerau angesiedelte Feuerwehrschule leistet „wertvolle Aus- und Weiterbildungsarbeit zum Wohl unserer Bürger“, lobte Staatssekretär Gerhard Eck. Er rückte vor allem die große Vielfalt an Aufgaben für die Floriansjünger hervor; mittlerweile beträgt der Anteil der Brandbekämpfung nur noch rund ein Fünftel. Diese mannigfaltigen Einsatzbereiche stellten „höchste Anforderungen“ an die Feuerwehrleute, außerdem „brauchen wir eine praxisnahe Ausbildung“.
Eck erinnerte an zahlreiche bauliche Erweiterungen der Feuerwehrschule. Unter anderem wurden die Unterbringung der Lehrgangsteilnehmer verbessert und im Jahr 2000 das erste „Brandübungshaus“ eingeweiht. Inzwischen seien die Verhandlungen mit der Stadt Würzburg über den Kauf des Nachbargrundstücks weit fortgeschritten. „Ich bin guter Dinge, dass wir heuer noch den Kaufvertrag unterschreiben können.“
Der Staatssekretär informierte, dass der Freistaat in den vergangenen zehn Jahren rund 140 Millionen Euro in die Ausbildung der Helfer und Modernisierungsmaßnahmen der drei Feuerwehrschulen in Bayern (Regensburg, Geretsried und Würzburg) investierte. „Das Ende der Fahnenstange“ ist nach seinen Worten noch nicht erreicht; er bezog sich damit auf die künftige und erfolgreiche Werbung des Personalnachwuchses. Er gab zu, dass die „Vergütung nicht auf höchstem Niveau“ sei.
Eck dankte Banddirektor Axel Häger für sein „enormes Engagement“ bei der Planung und Verwirklichung von Neu- und Erweiterungsbauten.
Akzente gesetzt
Der in den Ruhestand verabschiedete Schulleiter dürfe auf seine Leistungen in den 14 Jahren stolz sein, die die Sicherheit der Bürger verbessert hätten. „Sie haben nachhaltig mitgewirkt und Akzente gesetzt“, wandte er sich direkt an ihn.
Häger habe auch maßgeblich an der Planung für die nochmalige Erweiterung der Feuerwehrschule mitgearbeitet. „Es wird eine phantastische Anlage geben, die sich in die Umgebung einfügt und städtebauliche Akzente setzt“, sagte Eck.
Bürgermeister Adolf Bauer zollte dem bisherigen Schulleiter ebenfalls Dank und Anerkennung. In vielen Gesprächen habe er erfahren, dass sich die Kursteilnehmer hier sehr wohl fühlten. Bauer: „Diese Einrichtung hat eine ganz wichtige Bedeutung für die Region und strahlt nach ganz Nordbayern aus.“
„Eine Ära geht zu Ende“, fasste Alfons Weinzierl, Vorsitzender des bayerischen Landesfeuerwehrverbands, die Tätigkeit des bisherigen Schulleiters kurz zusammen. Häger habe einen engen Kontakt zu allen Feuerwehren gehalten; „alle Kreis- und Stadtbrandräte schätzten seine Kompetenz“. Aufgrund seiner Verdienste erhielt er zum Abschied das bayerische Feuerwehrehrenzeichen in Silber.
Verabschiedet wurde Häger auch von Karl Herrmann, Präsident der bayerischen Luftrettungsstaffel, Oberbranddirektor Gisbert Rodewald vom Institut der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen Münster sowie dem Personalratsvorsitzenden der Schule, Bernd Zimmermann.